Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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ginatien, aud) feine Forfhung ven ber höllifchen Kreatur ift in der Biete. Diefe Frage wird alfo verftanden, wenn ich fage: Gott weiß nid;t das Böfe, Gott will nicht das Vöfe vermöge der Echrift, fo verftehe Ih, daß in feiner rede (melde allein das einige Gut it und Gott heißt) Fein Blid des Bofen offenbar if, Sonft wo Böfes darin ofenbar märe, fo wäre bie Liebe nicht die einige Sanfte muth und Demuth. Aber im Ausfprechen feines Worts, da die Naiur der geiitlihen Welt urftändet, da man die Empfindlichkeit verftehet, und fib Gott darin - einen zownigen, eiftigen Gott und ein verzehrendes Feuer nemt, allda hat er’s wohl in Emigkeit ges mußt, daß fo er fih allda innen einmal bewegen würde, daß ders feide Duell aud) Ereatüclih werden würde. Er heißet aber darins nen nicht Gott, fondern ein verzehrendes Keuer, Ich verftehe biefe Särift magifh, Wie Gottes Liebe und Zorn unterjhicden wird, und wis die Miffenichaft des Böen als vom Zeufel allein vor feinem Duelibrunn erkannt werde, daraus au der Kafl fe'ne Urfadye genommen hat: alfo ift audy allein in Gottes Liebe der Dvelbrunn und Wiffenfhaft des Freudenreiche, benn eine jede Scienz verurfcchet ihres Gleihen. Denn fo ic fagte: Gottes Liebe hätte da3 Böle versollt, oder es märe eine falfche Seien; in Got: te3 Liede und Sanftmuth, fo redete tch wider die Schrift. Denn was Goites Liebe in fi empiindiih weiß, das will fie au und nicht3 mehr. Daraus It in der Schöpfung Böles und Gutes entftanden, und vermahne den Kefer unfern gar tiefen Sinn recht zur verfiehen, und fi allhier nit zu irren, fondern unfere antern Söiften zu Iefen, da e8 genug er£läret worden ift.]”

Bon der großen Shnde und Widermillen und ber ewigen Zeindfhaft bes Königes Lucifer mit feinem ganzen Heere wider Gott,

Das ift ber rechte Spiegel der Menfhen, vor diefes Malefizs vecht, ladet der Geift ale Dienfhen als vor einen Spiegel, ba mögen fie fish befehen, was die verborgene Sünbe ift,

Diefes ift von der Welt her verborgen geblieben und in feines Menfchenherz fo ganz und gar offenbar geworden, ich verwundere mich au; felber viel fehrer, al& fich der Xefer vielleicht vermuntern wird, ob ber hohen Offenbarung.

Nicht joreibe ih mir folhes zum Kuhme, denn mein Ruhm ftchet in meines Hoffnung des Zukünftigen, ib bin forohl ein armer Sünder wie ale Menfhen und gehöre auch vor bdiefen Spiegel; Tondern id vermundere mih, dag fi) Gott in fo einen einfältigen Wanne will fo ganz und gar offenbaren, und treibet ihn no dazu, foldes aurzufcepreiben, da bo biele beffere Scribenten wären, bie e3 viel höher fehreiben und ausführen innten ais ich, der ih nur der Welt Spott und Narr bin.