Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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TMeil mir aber dur) göttliche Gnade in biefem hohen Artikel diefes große Geheimnis in meinem Geifte nady dem inmwenbigen Menfhen, weldher mit ber Gottheit ingualitet, etwas offenbar ge worden ift, fo Eann ich nicht unterlaffen, jolches nach meinen Gaben zu befchreiben und will den Xefer treulich ermahnet haben, fih an der Einfalt des Autors nicht zu Argern,

Denn ich thue e8 aus Eeiner Begierde des Nuhms, fondern in demiüthiger Unterweifung, damit die Werke Gottes möchten dem Lefer etvas bejfer befannt und des Zeufels Reich offenbart werden, Dies weil die jegige Melt in aller Bosheit und Laftern bee Zeufelg Iebet und mwallet, damit fie doch fehen möchte, in mas für Kraft und Trieb fie lebet, und in was für einer Herberge fie zu Gafte ift.

Dh ich vielleicht mit meinem, überantworteten Pfunde etwas erwwuchern und dajfelbe meinem Gott und Schöpfer nit einfad) und leer wieder überantworten möchte, als ein fauler Knecht, ber in dem Weinberge des Heren müßig geftanden hätte und feinen Lopn ohne Arbeit fordern mollte.

Db aber vielleicht der Teufel Spötter und VBerachter erweden möchte, die da fagen würden, e& gezieme mie nicht, fo hoc) in die Gottheit zu fleigen und darin zu grübeln; fo gebe ich allen diefer. zur Antwort, dap ih nicht in die Gottheit geftiegen bin, ba mit, als einem geringen Menfhen, folhes auch nicht zu thun möglich wäre, fondern die Gottheit ift in mich geftiegen und foldes ift mit aus feiner Liebe offenbar, welches ich in meiner halbtodten fleifchlichen Geburt fonft wohl würde bleiben Iaffen müffen.

Meil ic) aber den Trieb dazu habe, fo IRB ich den walten und machen, der e8 weiß und verfteht, und der es fo haben will; ich armer Staub und Erdenmenfd) Eonnte nichts thun.

Es ladet aber der Geift alle diefe Spötter und DVerächter vor die innerfte Geburt Gottes in diefer Welt, von ihrer Bosheit abzuftehen; wo nicht, fo follen fie als höllifhe Spreu in bie außerite Geburt, in Gottes Zorn gefpeiet werden,

tun merke.

Als nun Gott in der dritten Geburt in dem Revier Lucifers, melches der ganze Ort und Raum biefer Welt war, erzüärnet ward; fo verlofchh das Kicht in der dritten Geburt und Alles ward eine Finfternig und der Safniter in der dritten Geburt ward ganz raub, wild, Ealt, hart, bitter, fauer, an etlichen Enden flinkicht, rühricht, und brücicht Alles nah der Quelfgeifter diegmal wirkende Geburt.

Denn an welhem Drte bie berbe Dualität die erfte mar, da warb der Salniter zufamniengezegen und vertrodnet, fo baf harte, derbe Steine wurden. Un den Drten aber, wo ber herbe Gaift mit dem bittern zugleidy der erfte gewefen, da ift fachlich ter Sand, geworden, bdeun der wüthende bittere Geift hat den Salniter zerbrohen, An den Orten aber, wo der Zon mit dem her