Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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nicht ober dur Idufft hier wider eine flarke Pforte und toirfE ges fangen, füngt did) das Zornfeuier, fo bleibeft du eroig darin,

Nun fiehe, du Menfhenkind, was dir der Geift für eine Pforte des Himmels, der Hölle und ber Erde dazu der ganzen Gottheit auffhliept!

Du follft nicht denken, daß Gott zu der Zeit auf menfclihe Meife gerebet hat, daß es nur ein ohmmachtiges Mort, gleic) einem Menfchen gewefen fei. Des Menfchen Wort fallet fi wohl aud in folder Form, Proportion, Qualität und Gefchiclichkeit, allein daß e8 der halbtodbte Menih nur nicht verftehet. Diefer Berftand ift gar edel und theuer, denn er wird allein in Erfennts nig des Heiligen Geiftes geboren.

Gottes Mort aber, das er dazumal in Kraft geredet. Hat, hat Himmel und Erde und aller Himmel Himmel, ja die ganze Gottheit umfaßt.

€3 Faljet fih aber erftlich zioifhen ben zufammengebiffenen Zähnen und zifchet, das bedeutet, daß der Heilige Geift im Anfange der Schöpfung durch die harte verfcjloffene Mauer der drei und der Außerften Geburt, twelhe im Zornfeuer in diefer Melt flehet, sefahren ift. Denn es ftehet gefchrieben: Und es war finfter et der Ziefe und ber Geift Gottes [hwebte auf dem

affe 1.

Die Tiefe bedeutet die innerfte Geburt und die Finfternig bes beufet die dußerfte verderbte, in telcher der Zorn brannte; Daß Mafler bedeutet die Sänftigung des Geiftes,

Das aber ber Geift duch die Zähne zifchet, bedeutet, daß ber Geift aus dem Herzen Gottes durch den Zorn gefahren iftz dag aber die Zähne zubleiben, weil der Geift zifchet, und fich. nicht aufthun, bedeutet, dag ber Zorn den heiligen Geift nicht begrifs fen Hat.

Dak fih aber die Zunge im untern Gaumen fehmieget und soen fpiget, und fich zu dem Zifhen nicht gebrauchen läßt, bebeu= tet, daß die Außerfte Geburt fammt allen Kreaturen, die darin find, den heiligen Geift, der aus der innerften Geburt aus dem Herzen ottes nusgehet, nicht begreifen, audy mit ihrer Macht ihn nicht aufhalten und mehren fünnen.

Denn er gehet duch alle verfchloffene Gemäher und Geburten und bebarf einer Auffhliefung, galeichtoie ihn die Zähne nicht halten Eonnen, daß er nit dur fie ausgehet,

Daß aber die Lippen offen flehen, twenn er durch die Zähne het, bedeutet, daß er mit feinem Ausgange aus dem Herzen 3 in. ber Schöpfung biefer Melt die Himmelspforten toieber aufgefhloffen hat, und buch die Pforten des Iorns Gottes gegangen ift, und den Zorn Gottes feit verriegelt und zugelaffen und