Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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dem -Zeufel fein erwig angezündetes Zornfeuer feft zugelaffen hat, daraus er ewig nicht Eommen Eann.

Weiter bedeutet es, daß der heilige Geift gleihmohl eine offene Pforte ın dem Zornhaufe diefer Melt habe, da er fein Merk treibe, der Holen Pforten unbegreiflih, und da er ihm einen heiligen Saamen zu feinem ewigen Leben fammle, ohne den Mit len der feflen hollifihen Pforten und bderfelben auch ganz unbe: greiflich. i

Gfeichtoie der Geift feinen Ausgang und gefaßten Willen duch die Zähne verrichtet, und fi die Zähne doch nicht bewegen oder des Geiftes Willen begreifen Fonnen; fo bauet ihm der heilige Geift, ohne Begreifung des Teufels und des Zorns Gottes, ohne Unterlaß einen heiligen Saamen und Zempel in dem Haufe diefer Welt.

Daß fi) aber das ganze Wort fprady im Hintern Gaumen über der Zunge in der Höhle mitten in der herben und bittern Qualität falfet- und Eirret, bedgutet, daß Gott den Locus diefer Melt bei dem Herzen in der Mitte gefaßt, und ihm wieder ein Haus zu feinem Lobe wider alles Grunzen und Murten Yes Zeufels gebauet hat, darin er mit feinem heiligen Geifte herefcht.

Gleihwie der Geift vom Herzen duch das Murten und Kirten ber herben und bittern Qualität ftarE und mächtig ausgehet, und mit feinem Ausgange in der herben und bittern Qualität, als ein mächtiger Konig herefihet; fo berrfchet auch der Geift Gottes in der außerjten Geburt diefer Melt, in dem Zornhaufe mächtig, und gebäret ihm einen Xempel darin, dem Zornhaufe unbegreiflich.

Daß aber der herbe und bittere Geift jo murret, wenn der Geift vom Herzen durd fein Haus gehet und mit Genalt. herr: fchet, bedeutet, daß der Zorn Gottes fammt den Teufen in dem Haufe diefer Melt der Liebe entgegengefest fei, daß die beiden die ganze Zeit diefer Melt mit einander Fampfen und ftreiten werden, wie zwei Kriegsheere, daher denn aud; der menfchliche und thierifche Krieg und Streit aller Kreaturen feinen Urfprung bat.

Daß fich aber die herbe und bittere Qualität mit zum Morte faffet. und mit einander concordiren und dod gleichwohl nur der Seift des Herzens das Wort zum Munde ausfpricht, bedeutet, ba alle Kreaturen, welche allein duch das Wort hervorgegangen find, als da find die Thiere, Vögel, Fiihe, Würmer, Kraut und Gras, dazu Bäume und Stauden, von dem ganzen Keibe tverden böfe und gut formirt werden, und daß in den allen die zornige und verderbte Dualität und auch die Liebe Gottes ftehen wird und den= noch tird Alfes ducch den Geift der Liebe getrieben werden, und die beiden werben fid) mit einander reiben, quetichen und preffen.

Daduch wird denn in mander Kreatur dag Zornfeuer fo