Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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tifchen Geburt und fähreft dem Reibe nad von Binnen, fo bleibt beine Seele im Worte dem Teufel gang verborgen, und herrfchet mit Gott bi3 an den Iag der Mieberbringung deifen, mas verlos ren if. ©o bu aber mit deiner fiderifchen Geburt im Zorne fteheft, wenn bu bem Leibe nad von binnen fähreft, und bein Seele nicht ins Wort gefaffet ift; fo erreichft du ewig die Pforten des Himmels nicht, fondern wo du deinen Saamen, das ift, beine Seele hingefüst haft, in,bemfelben Theil wied auch der Leib aufffehen.

Die Pforten der Kraft,

Daß fih aber Leib und Seele werde am Fuge der AufırTebung mieder zufammen finden, fieheft du bier an der Gebart ber Erde. Denn der Schöpfer fprady: E3 laffe die Erde auf: gehen Gtas, Kraut und fruchtbare Bäume, ein Seglihes nad) feiner Urt. Da ging ein Seglihes nad; feiner Art auf und srünete; mie ed vor der Zeit des Zorns einen himmlifchen Leib gehabt hat, fo erhielt es nun nad) feiner Mutter einen irdifchen.

Das it aber zu bedenken, wie Alles in dem großen Nufruhe bes Teufels ine Wort eingefaßt geroefen tz; dies Alles ift in finem eigenen Wefen nad) feiner Kraft und Art aufgegangen, ald wire 8 nie zerftört, fondern nur verändert worden.

Ste 88 nun zu der Zeit gefhehen, da folhe® Morden snd Rauben gemefen it, fo wirt 5 am jüngften Iage vielmehr ge= fhehen, wenn fih die Erde im angszundeten Zomfeuer mird icjeis den Zönnen und wieder ledendig erden, fo wird fie ja freilich ing Mort der Liebe eingefaßt fein, gleichtwie fie in demfelben Worte ellgier fowohl ihre Frucht von Gias und Kraut und Baumen ge= beren hat, ald auch allerlei Erz von Silber und Gold,

Well aber die fiberifhe Geburt der Erde in der Kiohe ftchet nd die Außerliche im ode, fo wird auch ein jedes in feinem Sige Heiden, und Keben und Zod fih fhaden. Mo tmollte nun die Ziele des Menihen am Tage der Niedergeburt moi lieber fein, sis in ihrem Water, das fit, in dem Keibe, der fie aeboren hat?

Weil fie aber diefe Zeit im melcher der Leib im Iode gemer In, im Werte verborgen geblieben ıft, und daffelbe Wort audh die „rde in der fiberifhen Geburt in ver Riche halt; fo ingunfict fie euch duch das Wort die Zeit ihrer Verborgenheit mit ihrer Muts ser dem Reibe, nad der fiderifchen Geburt in der Erde, und Leib und Seele in dem Worte ift nie von einander gefchieden, fondern ben zugleih in Bott.

Und obgleich ber thierifhe Keib verfaulen muß, noch feine Kraft Iebet, und aus feiner Kraft derweilen in feiner Mutter fehöne Röfefein und Vlümlein wadhfen, und im Feuer verbrannt ware; 0 fiehet feine Kraft doch in den vier Elementen im Worte, und