Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

14 —

Hoffnung, wid bie Erde. deine Mutter, dag er am jüngften Tage in der Kraft de3 Wortes tieder in feinen erften Lone gefeßt erden ıwied.

Meit. aber deine fiderifche Geburt bier. auf Erben im Zorne ftehet, und mit ber Liehe im Worte inqualiretz gleichiwie dle Srucht auf dem Baume, denn bie Kraftoder Frucht inqualiret mit bem orte, fo ftchet deine Hoffnung in Got. Die fiverifhe Geburt flehet in Liebe und Zorn und fie Eanır fih in diefer Zeit deffen nicht rlihmen megen ber Außerften Geburt im Sleifhe, welche im Tode ftehet. Denn das todte Steifch. hat die fiderifhe Geburt umfangen und bed Menfchen Steifch ift ein tobtes YAas, weil e3 nod) in” Mutterfeibe und mit der Hölle und Gottes Zorn umfangen ifl.

Kun aber gebärer die fideriiche Geburt die animalifche als die dritte, roziche im Worte ftehet, ba „das einforporiite Wort im Sentro in feinem Himmel verborgen liegt. „[Der Sulphur zur Seele ift das erfie Prinzip in dem einigen Millengeifte und fommt im dritten Penzip zum Leben: Iebet allo zwifchen Kicbe und Zorn, und hänget an beiden.)

Meil du aber nun beine Vernunft haft und nıdht mie ber Apfel auf dem Baume bifl, fondern zu einem Engel und zu Gots te8 Ebenbilde an die Stelle ‚des verftogenen Teufels gefhaffen mwor= den und weißt, tie du mit deiner fiderifhen Geburt im Theil ber Liebe mit dem Worte Gottes inqualiren fannft, fo fannft du beine antmalifche Geburt im Gentro in das Mort in Himmel verfegen und mit deiner Stele mit lebendigem Leibe in biefer - tobten Bes greiflieit mit Gott im Himmel herefchen. Denn das Mort ift in deinem Herzen und inqualiret mit der..Serle ald ein Mefen; und du magft fagen, bag bu deiner Seele nad im Himmel figeft, Iebeft und mit Gott bherrfäeft, „[Berftehe nach dem Geifte der Seele mit dem Bilbnig aus bem feelifchen ASeuer.] ”

Die. Erle nümlih, melde das Mort ergreift, hat im Himmel eine offene Pforte und fann.von nichts gehalten werben; auch fo fiehet fie der Teufel nidt,.deun fie ift nicht in feinem Bande. Meil aber deine fiberifche Sehne mit dem einen Theile im.Zorne und das Fleifh dur den Zorn im Zobe ftehet, fo fiehet dir der Teufel im Theil des Borns flets bis in bein Herz hinein; und läffeft bu {hm Raum, fo reift er bir bas Xheil ber Fiberifhen Geburt, weldhes in der Liebe flrhet, aus bem orte.

Aısdann if bein Herz ein finfteres Thal; arbeiteft bu nicht bald twieder zur Geburt des Fidhts, fe zlindet er dir bad Bornfeuer Harin an. Dann wird deine Seele aus dem Worte ausgefpeiet und inqualirt mit dem 3orne Gottes; da bift hrinady ein Xeufel und nicht ein Engel, und Eannft mit beiner animaltichen Geburt nicht die Pforten des Himmels erreichen. &o bu aber mit bem Teufel ftreiteft und behält die Pforten ber Kiebe in deiner fibes

16*