Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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Ueber den hercegoviniſh - montenegriniſ<hèn Gebirgsrücen ſind die Hauptübergänge : Der von Niksic über den Gebirgsſattel Slivje in das obere Zetathal, und jener aus dem Grahovo-Thale na< Tresënjevo.

Durch zahlreiche kleine abgeſchloſſene Hochfelder bezeichnet, doh minder zerklüftet, daher wegſamer, iſt die Gebirgsgegend zwiſchen Cattaro und Cetinje, und zwiſ<hen Braié und der crnagoriſchen Hauptſtadt. Cattaro und Braic ſind daher die Hauptübergangspunkte von Seite des adriatiſchen Meeres über das Küſtengebirge nah Montenegro.

Am offenſten iſt das Bergland im Süden und Südoſten gegen den Skadarſee und die untere Moraëa. Der Eingang in die gegen dieſe Seite offenen, fla<ſten und mindeſt zerklüfteten Thäler der Zeta und des Rjeka-Cruojevié wird dur nichts gehindert.

Der weſtli<h der Zeta gelegene Theil Montenegro's ſtuft ſi terraſſenförmig gegen Süden ab; ſo überragt das Plateau von Njegus das Hochthal Cetinje, dieſes die Thäler der Crmnica, RjekaCrnojevié und Sadjevac ; das Hochplateau Cevo dominirt das Thal der Sitnica, die Hochflächen Zagaraë und Pjesivac, und die beiden leßteren ſehen wieder in die Thalſohle der Zeta hinab.

Aus dem hier Geſagten geht hervor, daß Montenegro mit ſeinen höchſten Erhebungen und tiefſten Einſenkungen einem rieſigen Steinkeſſel verglichen werden kann, welcher von der Hand der Natur im Norden emporgehoben iſt, um in den Skadarſee hin abzuſfließen.

Die Karſtformation kömmt innerhalb des Waſſerſcheiderü>ens, welcher Montenegro umſchließt, niht mehr ſo ausgeſprochen vor als jenſeits im hercegoviniſhen Be>ten, wogegen die ſichtbare Zerklüftung eine bedeutendere iſt.

Das“ faſt durch gehends kahle Felsland zeigt beſonders im Weſten den Charakter der Jura- und Kreidegruppe.

Die Waldregion erhebt ſi< hier nur wenig über das Niveau der Flüſſe.

In den öſtlihen Brda's, zumal auf der dinariſchen Alpe, iſt der Waldwuchs in der Höhe von 3000—4000* ein reihliherer, während die unteren Abhänge, ſowie die die Waldregion weit überſteigenden Höhen kahl ſind.