Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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Die zahlloſen Pfade, welche Montenegro in - alleu Richtungen durchkreuzen , ſind nur für den von Kindesbeinen an im Bergſteigen geübten Fuß des Hochländers gangbar.

Der Fremde hat dagegen Mühe, auh uur auf den Saumwegen fortzukommen.

Fahrbar ſind auh dieſe niht, weßhalb man in Montenegro ſelten Wagen uud Reiter exbli>t. Erſtere werden häufig von Ochſen gezogen. Zum Reiten werden meiſt Saumthiere benüßt.

Die magern , kleinen, ſlaviſch-tatariſchen Pferde ſind übrigens für die montenegriniſhen Communicationen ganz wie geſchaffen , und tragen den Reiter mit aller Sicherheit über Sto> und Stein dahin.

Um in ‘Moutenegro die Pfade und Saumwege praktikabel zu machen , müßten dieſelben einer radicalen Umgeſtaltung und Verbeſſerung unterzogen, und ſehr häufig neue Anlagen hergeſtellt werden.

Aber das iſſt es eben, wozu ſi< der Montenegriner aus dem Grunde am allerwenigſten verſtehen will, weil hauptſächlih in dieſer Unzugänglichkeit die Vertheidigungsſtärke des Landes beruht.

Schou Marſchall Marmont wurde mit feinem Vorſchlage, unentgeltlich Straßen dur< Montenegro zu bauen, von dem mißtrauiſhen Bergvolïe abgewieſen. i

Ein Montenegro angreifeudes ZJuvaſions-Corps, ſelbſt wenn es nur aus leichten Truppen beſtünde, könnte einzig die Saumwege zu ihren Operationen gebrauchen, vorausgeſeßt , daß den Colonnen voranziehende Pionier - Abtheilungen fleißig an deren Verbeſſerung arbeiten.

Für leichte Kavallerie und Geſchütze iſt einzig das flachere Flußthal der Zeta, die Gegend der unteren Moraëa und dex Küſtenſaum des Skadar-Sees praktikabel.

Die Ortſchaften in Montenegro ſind meiſtentheils zerſtreut liegend, und bilden ſelten einen Kern von Häuſern, ſo daß nan oft niht zu unterſcheiden im Stande iſt, wo ein oder der andere Ort aufhört oder anfängt. Die Häuſer ‘liegen eben da, wo ſih etwas Wieſengrund oder zu bebauende Erde findet.

Die Häuſer fiud von Stein, meiſt mit Strohdächern , wenige mit Schindeldachung ; nux einige beſſere Häuſer ſind mit Ziegeln eingede>t,