Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

us SGU

weit ein, daß dadur<h das montenegriniſche Gebiet längs der Zeta bis auf 234 Meilen verengt, und dadurch der cernagoriſche Kriegsſchauplaß in zwei Operationsfelder getrennt wird. Dieſe Operationslinie iſt daher niht nur die gangbarſte, ſoudern auch die kürzeſte und entſcheidenſte. Um die Trennung dieſer beiden Keile zu bewerkſtelligen, und anderſeits die Verbindung zwiſchen dem weſtlihen Montenegro und den Brda's- zu vermitteln, haben die Montenegriner das ſchon von Natur aus ſo feſte Kloſter Oſtrog no< dur< Vertheidigungswerke verſtärkt. Die Zeta hinauf kann eine Operationsarmee verhältnißmäßig leicht das oft über eine Meile breite Thal in größeren Maſſen vorrüd>en, und ſi<h am ſ<nellſten und unmittelbarſten mit einer aus der Hercegovina über den Gebirgspaß Slivje eindringenden verbündeten Armee vereinigen, um ſodann über Oranido uud Miske gegen Cetinje vorzurü>en; nur wäre dabei Oſtrog wohl zu obſerviren, welches die Flanke, eventuell bei dem Marſche ‘auf Cetinje den Rüden bedroht,

Indeſſen blieben auh die von dieſer Seite erfolgten Angriffe, gleichviel ob mit Hunderttauſenden unternommen, wo niht Verrath im Spiele war, in ihrer Totalität mehr oder weniger verunglüte Verſuche, nur den Beweis liefernd, daß bei einem Angriffe auf das Bergland die numeriſhe Größe der Angriffsarmee nicht den Ausſ<lag gibt, welche ſich, wie gezeigt, allenthalben nur unvollkommen oder gar niht entwi>eln fann, und in dieſem Gebirgslabyrinthe vergebens die Gelegenheit ſucht, in offener Schlacht die Ueberlegenheit ihrer Taktik zu erproben.

Die bedeutendſten Jnvaſionen geſchahen dur< die Türken in den Jahren 1714, 1768 und 1796.

Nur die erſtere unter dem berühmten Vezir Duman Paa Cuprilié gelang dur< Verrath. Sämmtliche Häuptlinge des Hochlandes nämli<, durch die Friedensverſicherungen des Vezirs in deſſen Lager bei Orahovica an der Sitnica gelo>t, wurden daſelbſt niedergemegelt. Die beiden leßteren Jnvaſionen mißlangen hingegen vollſtändig, und die türkiſhen Armeen wurden 1768 bei Miske und 1796 bej Krus ſo gewaltig auf's Haupt geſchlagen und vernichtet daß ſi nit einmal die Heerführer - mehr zu retten vermochten, deren Köpfe man

noh heute im Kloſter Cetinje aufbewahrt. - G*