Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

— 271 —

zur Nacht bei ihr. Sie iſt ſehr elend, aber die Reiſe hat ihr wunderbarer Weiſe nichts geſchadet.

Die Kleine dex Prinzeß von Oranien iſ in Freienwalde geſtorben ; darauf iſ dieſe na< Berlin gegangen und der Prinz iſt dur einen franzöſiſchen Offizier von Freienwalde nach Stargard transportirt worden, wo er feſtgehalten wird.

12. Januar.

Zu Tiſche Knobelsdorf und Oberſt Kleiſt. Dann kam Mr. Simpſon zu mix und der Adjutant des Prinzen von Cuxrland. Die Franzoſen haben ein kleines Sharmüßel mit dem Lieutenant Romberg und einem Detachement Garden gehabt, in dem dieſe das Feld behaupteten. Es will nicht viel ſagen, aber iſ doh eine Ermuthigung und eine Freude. Die Engländer kommen täglich zu mir; es iſ eine ganze Anzahl derſelben hier.

13. Januar.

Die Königin wohler. Der Oberſtallmeiſter kam zu Tiſche; die Engländer brachten mix Käſe, den ih dem König ſchictte. Endlich einen Brief von meiner Tochter; ſie iſt ruhig beim Fünrſt-Biſchof in Johannisberg, aber hat keinen meiner Briefe bekommen. Jmmerx bei der Königin den ganzen Tag.

14. Januar.

Zu Tiſche Lord Grove und Wilſon, die auch einen Moment zur Königin hineingehen durften. Der Geheimrath Stägemann der von Berlin ankam, ſagt, Napoleon ſei in Warſchau, zeige ſih aber gar niht und die Polen kämen von den Hoffnungen die ſie auf ihn geſeßt hatten ſehr zurück. Dex Major Mathieux hat den Franzoſen einen kleinen Vortheil abgewonnen.