Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

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für fie und ih ſagte ihm, dieſe Bewunderung ſei die einzige, in dex ſelbſt das Uebermaß verzeihli<h wäre!

12. Januar. J<h ſ<hrieb und bekam einen ganzen Haufen Briefe. Es war Aſſemblée bei uns, ih ſpielte mit der Divina, dem Prinzen von Naſſau und Baxon Kreß. Man ſtellte eine Menge neu angekommenex Gefangener vor. Abends bei Hof; die Prinzen waren wieder da und Alle ſehr zufrieden und entzüt von ihrem Beſuch beim König.

16. Januar.

Jc bekam eine Maſſe Briefe. Dann kam Graf Schwerin, der von den Oeſterreichern ausgewechſelt worden iſ gegen Graf Putoff. Er iſ ganz der Alte, erzählte mix viel aus Wien, wo ex auf der Durchreiſe fünf Tage war, ſchr exbaut von der Kaiſerin und ſehr wenig erbaut vom Kaiſer. Wir gingen zuſammen zur Aſſemblée, wo man nux Pharao ſpielte, ‘und dann an Hof, wo es ſehr voll war. Aus Bexlin hörte ih von dex Heirath des Grafen Blumenthal mit der jungen Wartensleben, der Tochter des Generals.

25. Januar.

Jh war bei dex Divina zum Calé coiffé, aber ſelbſt da fand ih es trauxig und langweilig. Abends gab der Prinz von Naſſau ein großes Souper, wo die Divina war und i<h auh. Erſt ſpielte man Pharao und na< dem Souper Blinde - Kuh; man war ſehr heiter und trennte ſich exſt um zwei Uhr Morgens.

1. Februar.

Mittags aß ein Offizier von dem Huſarenregiment Kleiſt’s bei uns. Abends wie immer an Hof; ih ſprah