Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

10

ſchiedene ſteinerne Mäßereien knapp an der Poftſtraſſe zu ſehen, welche den Türken zur Fruhtmaß gedient haben. Auch ſoll in dieſer Gegend vor grauer Zeit eine gewiſſe Königin, „Cerna Kraljica“ genannt, reſidirt haben.

Bunié war vor dem Jahre 1527 unter der Gewalt der Chriſten, aber in demſelben Jahre verließen es die Chriſten, nachdem die Türken Vdbina eingenommen hatten. Bis zum Jahre 1553 war dieſe Gegend öde, bis ſolche der Malkoé Paja von Bosnien mit den Türken anſiedeln und das in Bunié ſchon geweſene Schloß befeſtigen ließ, bis endlih im Jahre 1683 die Türfen dur< den Hauptmann Dobrovoj Knezevié und Predoj Zaklan vertrieben wurden. Von den allda geweſenen Türken blieb nur der Mustedar Rastié mit ſeiner Familie zurü>, welcher mit derſelben ſi< taufen ließ, und die fatholiſhe Religion annahm.

In der Gegend Debelobèrdo iſ eine Ruine von Dellalina Kula, welche ein Türke Namens Dellalin erbaut hatte; bei Einnahme von Lila und Korbavxien iſ aber dieſe Kula anno 1689 zerſtört worden.

Hier wird eine geſchihtli<he Beſchreibung der türkiſchen Feſtung Bihaé, welche dem Otoëaner Regiments-Bezirke gegenüber ſteht, ni<t am unrehten Orte ſein. —

Dieſe Feſtung iſt vom König Bela IV, anno 1230 erbaut, als er von

den Tartaren verjagt wurde. Anno 1468 hat Blasius Magyer die Feſtung Bihaé den ‘Kroaten abgenommen, ſie fiel aber ſpäter wiedèr den Kroaten zu. Im Jahre 1527 war in derſelben der Ban Franz Bathyan und 1592 hat ſole der Christof Lamberg dem Paza von Bosnien am 19. Juni ohne alle Noth und Kapitulation übergeben. Die Karlſtädter und Zengger belagerten wohl im Jahre 1690 dieſe Feſtung, aber ihr Anſührer, General Uerberstein, mußte die Stadt wegen ungünſtiger Jahreszeit verlaſſen.

Die Rudera eines Shloßes auf dem Berge Mersiîn in Korenica beweiſen, daß da ein weitläufiges Gebäude geweſen, deſſen Urſprung unbekannt iſt. Hier in dieſem Gebäude ſollen die Biſchöfe von Korharien gewohnt haben. Wenn man der Erzählung glauben will, ſo war dieſes Schloß von den Griechen erbaut und bis zum Jahre 1467 unter ihrer Botmäßigkeit geblieben, wo es dann von den Türken in der Folge verwüſtet wurde.

Ebenfalls inKorenica ſind Rudera von einer runden Mauer auf dem Berge Oraovac, von welcher Gegend die Geſchichte nur ſo viel übrig gelaſſen hat, daß fi< dort in mehreren KriegSfällen die Männer Haramhaëa Kojo Petriëié, Ilia Funduk, Jovan Drakaulié, Gajo Prica und ein gewiſſer Orlié vorzüglich ausgezeihnet haben. Hier verlor im Jahre 1520 dex Biſchof Peter Berislaus, zugleich Ban und Kapitän von Zengg, das Leben.

á