Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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ſiſchen Armee nah Steiermark zu erzwingen, was ihn um fo mehr in der Hoffnung ſeines Vorhabens beſtärkte, als die bosniſchen Türken dur ſeine Influenz im Monate Mai den türkiſ<hen Kordon ohne mindeſten Anlaß überfallen, und alle auf dem ofupirten Unaer-Terrain neu angelegten diesſeitigen Kordonsdörfer, nämli<h alle Grenzhäuſer, Kirchen, dann Ärarialund Gemeindehäuſer abgebrannt haben. Durch dieſen unvermutheten Überfall und durch die Vernichtung der Kordonsortſchaften war die Nothwendigkeit geboten, die innere Macht des Regiments, nämlich die Population zur Verhinderung der weiteren türfiſhen Jnvaſion und zur Aufhaltung der franzöſiſhen Truppen zu theilen. ay

Schwach auf einer und auf der anderen Seite, könnte die PopulationsMannſchaft die Franzoſen um ſo weniger aufhalten, als dieſe liber Otoëac, wo man ſie erwartete, und wo alle Brücken abgetragen wurden, ihren Zug niht nahmen, ſondern ihren forzirten Marſch über Sinac, Drenovklanac und Berlog, dann nah Zengg ſtatt nah Brüänadl fortſeßten, in wel<? lezterem Orte die aus Dalmatien retirirenden öſterreichiſchen Truppen und ein großer Theil der Oguliner Population unter Kommando des Öfonomiehauptmanns Maximilian Schmidt fampffertig aufgeſtellt "waren, um den Franzoſen den Übergang über Groß-Kapella zu verwehren- Die Franzoſen erhielten davon Kunde, und nahmen ihren Weg über Zutalokrva nah Zengg, wo ihnen die Paſſage mit Nichts geſperrt war. -

Anláſſig dieſes Vordringens der Franzoſen und der ungünſtigen Lage unſerer Haupttruppe, die der franzöſiſchen Übermacht weichen mußte, dann der geſchehenen und noh mehr gedrohten türkiſchen Jnvaſion iſ Alles, was Waffen und ſonſtige Mordinſtrumente tragen konnte, daher au< ganze Jnvaliden und ſtärkere Jünglinge auf die bedrohten Pukte vorgerü>t, und dieſe Aufgebots - Mannſchaft des Otoëaner Regiments wurde unter Haupt-Kommando des Verwaltungshauptmanns Anton Tüchy und dur<h die Verwaltungs-Offiziere angeführt, während beim Stabe ein Fourier das Regiments- Kommando und bei jeder Landes - Kompagnie ein Korporal oder Gefreite das Kompagnie-Kommando führte; ingleichen mußten die Lehrers mit ihren Schülern die nächtli<hen Patrouillen halten. Jn Ogulin war damals der Fourier Kräutner Regiments-Kommandant.

Furcht und Angſt traten immer mehr auf, und um nicht die RegimentsKaſſen dem Feinde Preis zu geben, anderſeits au<, weil man von unſerer Seite Alles verloren glaubte, wurden ſämmtlichen, im Dienſte befindlihen beſoldeten Individuen mit einer dreimonatlichen Gage abgefertigt ,- um ungehindert thren Shuß nah Belieben zu ſuchen.