Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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und alles Umgangs mit ſeinem Weibe und ſeinen Kindern und ſelbſt aller Verbindung mit Menſchen beraubt iſt, fondern wo auh noch ſchtoere Ketten “ihn belaſten, wo man ihm feine Stunde freye Bewegung „ feine friſche Luft , kein Tageslicht, keinen Anblik der Natur mehr vergönnt, wo , Geſtank ihn umduſftet , und im Moder er lebendig verweſet: wo nicht ein Viſſen Eſſen ihn erquift und kein Tropfen guten Getränks ihn [abet , wo ſcine Seele verwildert und ſein Herz delie wo er ſein Daſeyn verfluchet und Jahre lang nah dem Tode ſ<hmachten muß, — Warlich , ih weiß dieſe Unmenſchlichkeiten unter Menſchen mit nichts zu entſchuldigen, als daß die erſte Grundlage aller unſerer bürgerli“chen Geſeze aus den Zeiten der Barbarey 1kamt, in denen noch feine Philoſophie den Geiſt der Mens ſchen aufgeklärt und ihr Herz mit menſchlichen Empfindungen gemildert hatte, und in denen ſelbſt eine ſ{eusliche entſtellte Religion, (welche einen grimvollen, und nach ewigen Martern ſeiner Geſchöpfe lúſternen , und ohne Vlut und Marter nicht zu verſöhnenden Gott predigte,) den Geiſt der Rachſucht und der kaltblütigen Grauſamkeit den bürgerlichen Geſezen einhauchte. — Aber ſollte denn in unſern Zeiten dieſe Folge der Barbaren und der unvernünftigſten Vorſtellungsart dex- Religion fortdauern? Sollte jezt, wo geſunde Philoſophie im Sonnenlichte des Evangelii Jeſu wandelt und ihi re