Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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Richter die bisher entwikelte imordliſche Zurechnung unterſucht d, h. ehe er nachſieht, wie hart oder mild die Strafe ſeyn müſſe, und in welchem Grade dee Verbrecher Strenge oder Schonung verdiene „ey vorher wiſſen muß, ob der Verbrecher wirklich Verbrecher iſt d. h. ob er der Thâter ſey , oder ob und wie weit er an der That Antheil habe. Und das nent man die metaphyſiſche Jmputation - oder das Urtheil des Richters , in welchem ex entſcheidet, daß dieß der Thâter wirklich ſey.

Bey dieſer Ausmittlung des Thäters ift es allgemeine Obliegenheit des Regenten , ſolche Geſes ze zu geben, welche die von dem Richter anzuſtellenz den Unterſuchungen ſo leiten, daß die Verbrechen möglichſt ſicher entdeft werden, ohne daß . dabeg die Menſchen unnôthig gequält oder wohl, uns ſchuldig, zu Geſtändniſſen des zu unterſuchenden Verbrechens verführt oder gezwungen werden, Daraus entſtehen folgende beſondere Vex« pflichtungën, j

x. Daß ex niht Menſchzn în Unterſuchung ziehen oder wohl gar mit der Schmach und den Schreken der Verhaftnehmung belegen laſſe, wenn davon nicht ſchon ſolche Indicia vorhanden ſind, welche das Urtheil, daß dieſer Menſch Thâäter oder Kom« plice ſey, zur hôchſten Wahrſcheinlichkeit erheben.

¿ Denn