Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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* 6. Kurz alles Vêrfähren bey“ Unterſuchungen müßte nach den Geſezen der Natur und der Menſchlichkeit ‘auf den Grunèfaz gerichtet werden : daß es beſſex ſey, zehn Schuldige unentdefkt“ zu laſſen als einen Unſchuldigen zu verdammen. —- “Dieſer menſchliche Grundſaz wird alle ſeine Bedenklichkeiten verlieren, wenn man den folgenden Abſchnitt geles ſen haben wird.

9e Sicherung des Staats durh Verhütung der Verbrechen.

Ich habe ſchon oben (S, VII, 7.) hinlänglich gezeigt „' daß alle grauſame Strafen überhaupt und eben ſo wenig Todesſtrafen inſonderheit auf feine Weiſe zureichende Mittel ſind ; die Menſchen von Verbrechen abzuſchreken, Es iſt alſo hs<ſ nöthig beſſere Maasregeln aufzuſuchen, durch welche dex Fürſt Verbrechen zu verhüten, und die Geſellſchaft; der er ‘vorſteht, dafür zu ſichern verpflichtet iſ. Folgende lehrt die Natur und Vernunft, und beſtätigt die Erfahrung.

1. Das erſte, was überall vorangehen muß, ehe die übrigen Maasregeln für das Wohl der Menſchz heit wirkſam ſeyn fônnen , iſt die Geſezgebung und, hier inſonderheit die Minderung der Geſeze. Und. nun beziehe ih mi auf das, was ich bereits oben

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