Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
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Nation ſeyn ſoll, ſo muß’ſie mit einem-blos ſchlichten «Verſtande und eingeſchränkten Kenntniſſen beſtehen können. Es iſt alſo genug, wenndèr Menſch in Dingen, die ſeine bürgerliche und moraliſche Glüfſeligkeit angehen, nur ſelbſt denkt, ſeine Sinne mit Vorſicht braucht,“ ſeine] Welt beobachtet , “die ihm nahe liegende Natur betrachtet und ſich g-wöhnt, ſeine Vernunft frey zu üben, nach richtigen Vorſtels Tuúgen und Urtheilen zu ſtreben und alles," was andexe ihm als Wahrheit vorſagen , mit ſeinen Wahrnehmungen und Erfahrungen zu vergleichen und nach“ denſelben zu prufen, und überall nur das für wahr und gut Fu halten , was ihm ſeine Vernunft als wahr und gut ‘vorlegt, Wenn ſonach: unter einex Nation die Vernunft frey und von Autoritât unabhängig gebraucht „ und als die hôchſte Richterin aller Wahrheit und allés Glaubens geehrt und ‘geachtet wird, da iſt wahre Volfksbildung, oder, welches eben ſo viel iſt, da ‘entſteht, eigne Erkenntniß des Guten und Gemeinnüzigen Es j e Wollen und Wirken deſſelben»
2: Iſt aber ci die geſunde Mvavafe in Eh: xen und frey von den Feſſeln des blinden Glaubens, ſo wird auh bald eiñe hôhere Stufe der: Bildung erfolgen „ nehmlih Schäzung der Wahrheit und des moraliſ<hen Aerthes über alles. Denn rohe Menſchen , die nicht ſelbſt nachdenken ſondern ſich
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