Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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oft Jeſus und die Apoſtel die Einheit des Geiſtes empfehlen und ſie als den Hauptzwek des Evangelii beſchreiben, und man erwäge dabey, daß dieſe von Jeſu erzielte Einheit andérs ja gar nicht möglich war und if, als. wenn alle Menſchen ſich mit der eins fältigen nätürlichen Religion , die Jeſus lehrte, bes gnügen, und alle Sekten verbannen? ſintemal Sefa ten!chren geradehin Streitlehren ſind, welche dex Es: zeit des Geiſtes ſchnurſkraks entgegen wirken. Man erinnere ſich endlich, daß der Apoſtel Paulus ausdrüflich die Sekten und Sektennahmen verbie-

tet (1 Kor. 2.) und es ſündlich und ungereimt ſchilt,-

wenn ſchon damals einige ſich Pauliſch, andere Kee

iſch, andere Apolliſh nennen wollten. Wie will man es nun rechtfertigen, wenn ſi ich heutzutage, Fes ſu und den Apoſteln zum Truz , einige Lutheriſch, andere Kalviniſch, andere Papiſtiſch u. ſ. w. nennen? J|k es nicht klar, daß alle Sekten und no< mehr alle Sektenrechte der h. Schrift eben ſo wohl entgegen laufen, als dem Rechte der Natur?

Unleugbar alſo iſt es, daß Privilegien der Sekten die natürlichen Menſchen-und Unterthanenrechte geradehin aufheben und die wahre Religions- ' freyheit zerſtöhren, Unleugbar if es, daß alle Geſeze und FriedensſcHlüſſe, welche die allgemeinen Unterthañnenrechte aufheben und dieſelben an gewiſſe _Secften gusſchlieſſend übertragen, nach dex Natur nuit