Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

205

meinſchaftliche?Glüfſeligkeir zu leben, als die einzige wahre Verehrung Gottes, als den: einzigen Grund aller -Gottgefälligfeit und Seligkeit. Hingegen die poſitiven Religionen re<nen zum Dienſte Gottes eine Menge anderer und willkührlicher Dinge, und ſchreiben dieſen Dingen z, B, dem Beten, Faſten, Kommuniciéren u. ſt, wz eine weit gröſſere Wichtigkeit* zu, als dex Tugend»

Ja die poſitiven- Religionen würdigen meiſtens theils die Tugend gänzlich herab, Sie lehren, daß ‘ſie durchaus nicht die Urſache unſerer Gottgefälligkeit ‘und Seligkeit ſey. Sie behaupten , daß Gott ſeine vernünftigen Beſchöpfe, nah dem Maaße ih« res Glaubens, nicht ihrer guten Werke, lieve und beſelige. "Sie nennen wohl gar die Tugend ein unflätiges Kleid, in. welchem wir Gott nicht gefallen mögen , und erheben dagegen die Gerechtigkeit Chris ſti, die ſich der. Laſterhafte nur zueignen darf.

‘Indem ſo die poſitiven Religionen den Eiz fer der Tugend etſtifken und die Menſchen gegen ſie falt und gleichgültig machen, ſo begünſtigen ſie zugleich ihren Leichtſinn im Súündigen, Wenn die nas türliche Religion dem Laſterhaften alle Rettung ab-« ſpricht, 1 wenn ſie ihm die abſolure Unmögliche keit zeigt, bey einem laſterhaften Herzen und Leben Gott zu gefallen und glüklich zu werden, ſo zeigt dæ

gegen