Serbien, Rußland und die Türkei

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Staatsweſens bilde, ſo darf daſſelbe ſi< doh niht ſo weit ausdehnen, daß es die Jdee des Staates gänzlih abſorbirt; das iſt aber hier der Fall. Die Familie und die Gemeinde ſind unter dieſen Völkerſchaften ſo ſehr überwiegend, daß ſie den Staat gar niht zum Vorſchein kommen laſſen. Sie haben ein ſehr ſtark ausgeprägtes religiöſes und Familien - Bewußtſein; aber damit briht au< Alles ab: zur Jdee der Allgemeinheit, namentli<h einer politiſhen Einheit, haben ſie \i< niht erheben können.

Der Mangel an einer conſtitutiven Jdee, welche eine politiſche Geſtaltung aus ſh heraus produciren könnte, iſt alſo derwahre Grund ihrer fortdauernden Unterwerfung. "Hat dieſer ſie auf der einen Seite vor der Vernichtung ihrer Eigenthümlichkeit geſhüßt, ſo hat er fie au< andererſeits abgehalten, auf den Trümmern einer verfaulten Herrſchaft eine neue Ordnung zu gründen.

Hierin liegt zuglei< das ſonſt unerklärliche Geheimniß der türfiſhen Herrſchaft. Jſ dieſe auh auf der erſten und roheſten Stufe der Eroberung ſtehen geblieben, ſo hat ſie doh das voraus, daß ſie eine Einheit und einen Mittelpunkt darbietet. Sie iſt no< immer nichts weiter als