Serbien, Rußland und die Türkei

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Freiheit und Gleichheit ſein foll, während er ſelbſt faum einen Begriff von dieſen Worten hat. Es ſcheint, daß er jene Freiheit im Sinne hat, von welcher er im Anfange des Serbiſchen Freiheitsfrieges Gebrau<h machte, indem er den Krieg auf eigne Rechnung führend, Straßenraub trieb und nah Gefallen ſeine Mordluſt befriedigte. Als er den Türken in die Hände fiel, verdankte er die Rettung ſeines Lebens blos der kräftigen Verwendung des Fürſten Miloſh. Bekannt iſt, daß er einſt ſeinen leiblihen Sohn zu ermorden im Begriff war und an dieſer entſeglihen That nur durch ſeine Mutter verhindert ward, die er dafür ſo mißhandelte, daß ſie kurz darauf ſtarb. Bekannt iſt ferner, daß er durh einen ſeiner Knechte ſeinen Stiefvater umbringen ließ, daß er ſeine Frau verſtieß und das Weib eines Andern, von deſſen Seite er es geriſſen hatte, ſi< antrauen ließ; daß er ſpäter als Staatsdiener nur zu häufig Gewahltthaten beging, wegen deren er vom Fürſten Miloſch öfter geſtraſt werden mußte, was ihn hauptſähli< zur Oppoſition gegen den Legteren aufſtacheltez daß er endlih in mehr als eine Ver{wörung gegen ſeinen Wohlthäter Miloſch verwielt, dieſem wiederholt ſein verwirktes Leben