Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

96

haben, da es, wie immer geſchieht, die kleinlichen Ehrſüchteleien, die erbärmlichen Parteiungen, - die vollkommene Fahrläſſigkeit ſeiner ſogenannten Vertretex eben hatte theuer büßen müſſen, Und wäre es etwa die Türkei geweſen, die ſich der Ausübung einer despotiſchen Gewalt in- Serbien widerſeßt hatte?"

Rußland konnte vielleicht den Verluſt dieſer Macht bedauern, welche die populäre Macht des Oberhauptes der Serbier in Schach hielt; es hatte ſeine guten Gründe dazu. Aber Miloſch ‘hatte damals Rußlands Billigung nicht. nôthig, die Sachen varen noch nicht ſo weit gekommen, daß ſein Schi. ſal von der Unterwürfigkeit gegen die AAE Displomatie abhängen ſollte.

Aus allen dieſen Gründen iſ es, wie man fieht, unmöglich zu läugnen, daß die Wohlthat des in Serbien errichteten Vertretungsſyſtems Miloſch verdankt werden muß, und eben ſo iſt es heute eine empdrende Ungerechtigkeit, ihn anzuklagen, daß er unedlerweiſe der Nation habe wieder nehmen wollen, was er ihr ſo edel gegeben.

Miloſch erſte Sorge war es, ſich ohne Sâumen mit dex Einrichtung der innern Berwaltung zu beſchäftigen. Sie erhielt eine weiſe und väterliche

Organiſation. Ju jedem Diſtrikte, jeder Stadt bis zum kleinſten Dorfe hinunter war die Adminiſtration im Einzelnen den Kmeten oder Alten anvertraut,