Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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den Sultan, er erlangte die Abſchaffung der Zehnten und andrer Steuern, welche die türkiſchen Beamten vom Volke guf bedr¿>ende Weiſe erhoben, und befreite daſſelbe ganz und gar davon.

Unaufhörlih damit beſchäftigt, die Lage der armen Klaſſen zu verbeſſern und ihnen aufzuhelfen, _ieß er ihnen auf Bericht des Knäſen Aergeräthſchaften und Veh auf Koſten des Staates geben;z er ſparte weder Sorge noh Múhe, um, ſo viel an ihm lag, die noh blutenden Wunden der lebten Kriege vernarben zu laſſen.

Der Sig der Negierung war in Kragujevaz errichtet. Zwei Mal jährlich bereiſte Miloſch die Städte, Fle>en und Dörfer, unterrichtete ſih von Allem, hôrte alle Reklamationen an, und kam ihnen auf der Stelle nach, wenn ſie in ſeinen Augen gerecht ſchienen.

— „Ih, ſagte er, bin aus dem Volke, ih habe ſein Elend mitgeduldet, ih weiß, wann es Recht und wann es Unrecht hat.“

Aber nachdem er materiell die Nation conſtituirt, blieben dem Staatsmanne in hdherer Beziehung noch Aufgaben übrig, die viel ſ{hwerer zu vollbringen waren. Man mußte durch die Wohlthat des Unterrichts für die geiſtige Wiedererhebung ves Volkes wirken, das geſtern noh Sklave war, ohne Volkserziehung fühlte der Geſeggeber, würde er nur auf Sand bauen.