Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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„Die Griechen, hat Chateaubriand mit jener ihm ganz eigenthümlichen Weiſe geſagt, die Griechen haben fih dur< ihre Tapferkeit wieder zur Nation erhoben; die Politik hat ihre Legitimität nicht anerkennen wollen, ſie haben an den Ruhm avpellirt !“

Die Serbiſche Nation hat auch ‘an den Ruhm appellirt! « . . der Ruhm hat dieſem edlen Rufe entſprochen. Aber Ruhm genügt nicht, eine Nation zu regeneriren und aufzuwe>en, die Jahrhunderte lang geſchlafen hat in Sklaverei, dieſem tiefen Grabe, das Alles verſchlingt , Alles, ſogar das Genie, die Intelligenz, die Würde eines Volkes und das Bes wußtſein ſeines perſönlichen Werthes. Siege ſâubern den Boden von ſeinen Bedrükern, Freiheit und Frieden erſt pflanzen dauerhafte Inſtitutionen auf demſelben.

Und das begriff Miloſh mit bewundernswürdiger Weiſe. Feind von Theorieen, vor Allem die Realitat der geſellſchaftlichen Zuſtände in's Auge faſſend, ging er mit feſtem Schritte auf dem Wege poſitiver Verbeſſerungen weiter. Er beabſichtigte eine fortſchreitende Erziehung der Nation dur<h Er= ziehung der Kinder, und hörte niht auf, daran zu arbeiten, daß alle ſeine Mitbürger einſ geeignet ſein ſollten, an den Handlungen Theil zu nehmen, welche ihre politiſche Exiſtenz ſichern.

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