Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ungcheurem Jauchzen, als wolle es ſeine officielle Einſebung ratiſiciren.

Im ganzen Gebiete Serbiens fanden Freudenfeſte ſtatt, nicht von der Art, zu welchen ſonſt die Dbrigkeit das Programm: gibt , die Kirchen konnten die Menge nicht faſſen, welche Gott zu danken kamen, daß er ſie von der Sflaverei befreit. Freudengeſänge , von Militärmuſik begleitet, Artillerieſal: ven, unzählige Flintenſhüſſe hallten viele Tage lang in den Wäldern, Bergen und Ebenen wieder.

Aber Miloſh wollte niht der Begeiſterung des Augenbli>s die Einverleibung des Rechtes verdanken, welches nur die Nation ihm zu geben hatte. Der erſte Regierung2akt des Prinzen beſtand darin, daß er den Ferman, welcher ihm die ſouveraine Macht bewilligte, ſeinen Mitbürgern zur Billigung vorlegte. Miloſch bekam ſeine Krone vom Volke, es ſchien ihm alſo billig, daß er ihm dafür huldige : Rußland war nicht dieſer Anſicht.

Dieſe zugleich höchſt paſſende, kühne und edelmüthige Handlung empörte gewiſſe reizbare Leute Der ruſſiſche Bevollmächtigte legte ſeine Unzuſfriedenheit darüber an den Tag. „Hält ſich etwa Miloſch für einen Bolivar ? ſagte er mit dem Tone der Entrüſtung, und zwar in einer großen Verſammlung. Dieſer plôbliche ruſſiſhe Groll muß erklärt