Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Vorurtheile, welche wie ein moraliſcher Ausſaß den geſellſchaftlichen Körper des Orients ſchwächen ; die Männer des Stillſtandes aber waren tief empört darúber und ſahen in dieſer That den Verfall, den vollkommenen Ruin des Jslamismus.

Nach Serbien zurü>gekehrt, beſchäftigte ſich Miz loſch thâtig damit, die in Conſtantinopel feſtgeſtellten Veränderungen zu Stande zu bringen, befürchtend, daß neue Forderungen no< zu den Conceſſionen etwas hinzufügen würden, welche er machen zu müſſen geglaubt hatte: Serbien war nicht ſtark genug, um den beiden Mächten troßen zu können , die es dominirten, und es durfte ſeine kaum feſtgeſeßte Unabhängigkeit dur< einen unüberlegten Widerſtand nicht gefährden.

Ein Jahr darauf war dieſe Arbeit beendet, und dabei findet man abermals den Geiſt der Vorſicht und Berückſichtigung der Zukunft, welcher alle Handlungen von Miloſch* Verwaltung charakteriſirt : die definitive Organiſation Serbiens blieb bei vollem Frieden eine bewaffnete , . . die in Conſtantinopel abgeſchloſſenen Veränderungen ſagten in dieſem Betrachte Nichts. Man denkt niht an Alles! Aber Miloſch war nicht der Mann dazu, die Unvorſichtigkeit der Ruſſiſchen Geſandtſchaft im Intereſſe ſeines Landes unbenüßt zu laſſen.

Die neue Serbiſche Conſtitution wurde auf dieſen Grundlagen am 23 Februar 1837 in Belgrad