Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Der fünfte Theil. 69 mit groſſem pracht vnd gepreng. Soaber nachmals cinem theil das ander nicht gefellet / haben ſiemacht/daßſie ſich von einander ſcheiden/vnd ſich zu cincm andern verßeurakhiten. / __ Esgehendie Türkiſchen Weiber nichtauff die Gaſſen mit bloſſcm Angeſicht /ſonder ſie verdeckendas. Vndwannſiein den Eheſtandt fommen / gehen ſie nicht mchr zujrem Vatter oder Bruder/ſondernallcinzuder Mutter / Geſchwiſtern / vnd Blutsfreundt. Die Türcki ſche Weiber ſalbenjr haar/deßgleichen das auſſertheil anden Henden ond Füſſen/miteinem Kraut/ welches auff jre Sprach Cnagenennet wirt/vnd hae bletter gleich dem Mprtenbaum / dunckca cóin Granatóöpffelvnd Cytronenſafft/ daher fomptes /daßjr Haar/ Fuß ond Hend/ gans roth iverden/fürnemlich die Negel/diß hab ich offtermals von jnen geſchen: Jedoch wehret dieſe ange ſirichnefarbnit vber vicr6chen tag oder drey Wochen/darnach müſſen ſic ſich wider anſtrei chen/ vndwirédiſe färbung bey jnenfäxr cin köſtlich ond ſchöne zier gehalten.

Der Türkiſchen Weiber Kleyder ſeyn all nebèauff der ſciten ofen/biß hinab auff die füß/ außgenommendie Hembderſeyn gans/welche man ſihetwann ſie gehen/vüſcyn gemeinlich auß Feinem ond kleinem Thuch gemacht/mitgüldenen ſchnürlein vmbleget/biß zum Halßbandt hin auff. Diejenigenaberſo arm ond niche groſſes vermögens ſcyn / tragen geringe vnd nachgüldige Kleyder/vonleinem Thuch/oder ſonſt von mancherley farb / die mit güldenen ſchnürleinond PREN geiveben ſeind/vnd vber dieſelbigen gürten ſic cin breyt bandt oder gürtel die zweymalomb jren Leib gehet. fs : : Die Kleydung der-Tüärckiſchen Weiber hat kein groſſen vnderſcheidt von der Männer Kleydung/danndaßder Weiber Kleyder etwas enger ſeyn vber die Bruſt/ ſonſthaben ſic ebenſo lange Ermel/vndhangenauch.alſo weit herab gleich wieder Männer. Estragen die Türcken an vnſeren Mannskleydungen niergend fein gröſſernabſchewen ond mißfallen/dann an den groſſcn Lägen/welcheauch die Griechen verachten/vnd tragen fein Hoſen daran Läsſeyn/vnd ſo ſich die gelegenheit begibt/daß die Türcken ein Chriſten bekommen/der cin Lagan den Hoſen hat/ hawen ſicjim denſelben ab/vnd werffenjn hinweg. | Weitersiſtzuwiſſen/däßdie Türckenalſo cin prächtig/ſtols/ vbermütig ond Rhumſüchtig Volck iſt/daßſiemcynen vnd haltens darfür/esſey vnderder Sonnen kein Nation jnëgleich/ vudmögeauchfeinemitjnen verglichen werden. Sic halten auch genslich vnd ſteiff darfür / daß ſie ſtar gnugweren/den ganzen Erdtbodem onderjren gewaltzu bringen. Die Kriegßleutwerden vonjnen hoch geehret/vndfürnemlich die Herrn vom Adel /dann ſo einer ſein Glauben verleugnet/ond nimptden Tärckiſchenan/kaneex ſie leichtlich bereden/er ſey von cinem chrlichè vnd Edlenſtammen geboren / thun derhalben ſieſm nachmals allechr ond wärde an / nenncn jn Chelcbcey/dasiſt/cinEdelmann. : Der Türken ſinn ſicht allzeit nach köfilichen vnd prächtigen Kleydern / vnd fürnemlich “füßren ſicein groſſen prachtin den Schlachtſchwerdtern vnd andern Gewehr /welcheauff Tür‘iſch Cymcterregenenntwerden/die ſie oberallanit Goltvü Silber auffsaller köſtlich beſchlaenlaſſen- : Lis: E Türken ſeyn von Natur eines ongeſchickten ond dollen verſtandts / ſehr faulvud “treg/gehnliebermüſſig/dann daß ſicetwas arbeyten/ ſend nicrgendtzu nus / vnd Mannlich/ ſonderndaßmchrertheilall derfüllerey/ſauffen ond freſſen /crgeben / alſo daß ſicmanchmal drcy ganger tagbeym Tiſch ſiben/freſſen vndſauffen / vnd ſtehn nichtauff / dannwann ſic céwan das waſſer abſchlagen / oder anderßwohingchn wöilen. Wann ſie ſchläffert /bleiben ſienur ſtracks vberdem Tiſchliegen/vnd entſchlaſfenallda. Stewerdcnauchſonſinimmerrecht frölich of gu“terding/dannallein wann ſiezum Weinfommen /wiewoljnen der Weininjrem Geſag verbotken ift/doch fauffen ſie denſelbigen vonden Juden ond Chriſten diebeyjnen wohnen. So vil aber icherfennen ond vrtheilenkan/Fommen ſiein vile dingen mit den Teutſchen vbercyn /fürnem“lich inderſchöne vndzierliche geſtalt deß Leibs/in jrenreden ondaußſprechender wörter / auch in mannligkeit onddapfferkeit in Kriegen: Aber in freyen Künſten vnd ſtudieren ſcind ſie gar niche erfahren/dannalleininjrem Geſa. Jedoch hat der Türckiſch Keyſer etlich Philoſophiſche Bs cher/nemlich deß Ariſtotelis/welchein Arabiſche ſprachverdolmetiſchetſeyn/außwelchenerbißweilenvilhöretleſen/wie dannſeine Vorfahren auch gethan haben. Wannſicin Krieg zichen/ tragen ſie groſſe vnddicke Bücher mitjnen/welche mittcn drinn mit ſchönen Schwerdtern/Bo-

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__ gen/Pfeilen ond Tolchen/gemahlet ſeyn/vü vermcynen ſiedardurch ſicher vndfréyzuſcyn/von “aller verlegung/ſo durchſolche Wehrbeſcheßen möchten. : Die Türckenſeynzuallenböſen/ ſchandén vudlaſtern/geilheit vn A hefftiggencigt/

tj vnd