Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Der exſic Theil. I4färdeß Breutigams Hauß / vnd verſamlcn ſich allda mit ſampt dem Sagdich/weſcher jr Prins cipal iſi / vnd wannſicallebey einander verſamlect/ fragen ſieden Breutigam / Obes ſcinwill/ beger vud meinung ſey /das ſie nach der Braut reihten /vndjm diezu Hauß bringen mögen è? Weſlchers jnenalsbald erlaubt. Zichenalſo dahinzwen ondzwen/in Ordnungbiß zu der Braut Hauß/führen mit ſich cin Pferd wolgeſchmückc/vnd fromm / auff welchem die Braut reißten/ E viel Mauleſel/darauff die Brautjrengeſchmuck/ geſchenck / vndandcreſre Gercth/ ühren ſoll. :

P Wann ſienun ſcynfür der Braut Haußankommen/ ſichetder Sagdich von ſeinem Pferd ab/die ‘Draut anzunemmen/ Aber die Weiber laſſenjn nichtins Hauß /er habjnen dann zuvor eine verchrung vnd geſchenck gethan. Judeßlegen dicandern Weiber der Brautcin par ſcyden Sétrümpff an dic‘Bein/gemacht von lauter Kermeſinſ cyden/vndſohart mit knotten verbunden vnd verknüpffet/daßder Breutigam /der ſic jr wider abzichen muß / offtmalsdicknotten / niche allcinmitden Henden/ſondernauch mit den Zänenaguffzulöſen gnugſam zuſchaffen/ dann auf andexewege darf er jr ſie nichtablegen noch auflöſen.

Wann nundie Brautalſo angezogen / führet ſie der Sagdich auß dem Hauß/vondfolgen jralle die Weiber/ſo gebettenworden/vüauch andere viel mehr vngebettene/mitjrè Saitenſpiln vnd Juſtrumenten. Allhie beflciſſigen ſie ſich ein jedeaufsbeſtczu ſpilen/ das ſie mögen gehöre werden für andern/vü etliche ſchreyen mitheller ſtimm : Cialla cialla/das iſt/die‘Brautkompt/ dicBrautkompe. z

Darnach wann ſic auß dem Hauß geführt/ſegeman ſic auff jr Pferdt/ondfähret ſie ondes einem feinen wolgeſchmückten Himmel/welchen etlichedarzugeordente/wolgeſchmäckte ſchöne junge Seſellen /an vier ſtangen tragen / vnd vnder demſelbigen Himmel geleyten ſie die Braut bißin deß Breutigams Hauß /vnd an ciner jeden ſtangen oder ſtab deß Himmels/iſt angebundencin ſchôn Wüſchthächlein /Far ſauber vndrein außgenähct / Daſſelbige nimpe cin jeder an ſciner ſtangen dicer tregt/zu einer verehrung. Die Braut iſ gar zugedeckt / mit cinem roten Taffct/ vnddie rechte Hand hat ſic dem Pferde auff den Kopfff geleget. In deß laufen allers ſeits / vber die ſtraſſen vnd pläge / darüber die Braut geführtwirdt / allerley Pferde/vnd andere ZThier/welche wunderbarliche ſpectackel vnd ſchauwſpicl anrichten.

Wann ſicnunfär deß ‘Breutigams Hauß fommen / ſtehen ſîe alle ab von jren Pferden/ auff Seidene ondandere köſtliche Tapegercy / ſo auff der Erden hin ond wider ſeind außgebreiz tet. Alodannkomptder Breutigam / vnd bedancket ſich gegen jedermander erzeigten freundtſchafft vnd Ehre/darnach thut einjeder cine verchrung/ſonderl ichdieſo gebetten/die andern abex reithen wider cinjederſeines gefallens zu Hauß. Fürdem Haußinder Thäriſt ein Becken ge[cbt /dareyn legt jeglicher ſcine verehrung. Wann der Abend herzu tritt /Fomptder Sagdich / vnd zeucht dem ‘Breutigam ſeine Kleyder ab /vndein Weib/welches ſic derhalbennennen Tengegola/legetder Brautjre Kleyderab/führen ſiebeydein cin Kalïcr / darinn ſie ſchlaffen ſollen.

_ Auff den Morgen fommenſeine Geſellenin deß ‘Breutigams Behauſung / beneben clis chen dencnſo geladen geweſen / ſchaffen / das ſich der Breutigam bald anlegt / laſſen ín deß die Brautim Betéliegen /geleiten vnd führenjn ins Bad/vndin dem daßeralldaſich waſchet vnd badt / verbergenvnd nemmenſie jm heimlich alleſcine Kleyder / Alſo/das ex gar nichts anzuziehenbehelé/vndwiler wider auß dem Bad/mußjm der Vatter von neuwem Kleyder zuſchicken. “Bnddiß iſtdie neuwcartvnd gewonheit /ſozu vnſernzeiten die Türcken/wannn ſicheuraßten vndfreyen/gebrauchen/wider allejre Geſaß vnd Gebott. Vndwannſiemit einem Weib niché zufriedenſcyn/nemmen ſiezwo oder drey / vnd wo ſiekcine Kinder mit jnen zeugen / laſſen ſie die Weiber gar von ſich / vnd nemmenjres wolgefallens andere. Föhren alſo jr Leben wie vnvers znünfftige Thicr vnd Heyden pflegen.

Außlegung deß achten Gebotts. Cap. XVI,

As achte vnd lelzte Gebott iſt / das keiner ſcine Hand mit eines andern

: Blut beflecken ſol /Sintemal Gott allein durch ſeine Görélicheverſchung/ willen ond Ordnung/ die Zeit vnd Ziel vnſersLebensjm fürbehaltenhat. Man liſetin dem vilgedachten Buch Curaam/das Gott dieſer Sündedeß Dodſchlags/ſchrgeheſſ] ig/ſcy auch pA cs c lj uche