Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Der dritte Theil. 29 Wie ſich die Weiber kleyden in Türckey. : Cap. ITII,

Je Weiber in Turckeykleyden ſich faft auff ſolche weiſe. Erſtlich ſeind jre Hembdergleich auff dic artder Mannshembder/eng/vnd omb den Hals rund gemacht/ aber vmbdas Koller ond die Armverbrembt/vnd gans vnd gar vmbher herrlich geſtept/

ſeindgemeinlich vonguter Kermenſinſeyden/oder Daffet/Grün/Gelb/Rot/oder anderer farb/ darzu cine jede luſt hat. J 9

Jre Kleydungiſt von lauterer Seyden / mit koſibarlichen ſchweiffen verbrembet / vnd mie Fleiner ſubtilen Leinwaht vnderzogen/gemeinlich mit Baumwollen gefätert / voben miífeinen Fleinen Nähten durchauß ſauber ond rein geſiept. Die Ermeln vnd der cib ſeind eng gemacht/ vûdas Koller amKlcyd vorn cinwenig vbergeſchlagen/vond ſcind vorn/von oben bi ß vnden/auffgeſchnitten / Sie gärten ſich miteinem Gure / gleich wie die ‘Mannsperſon/ aber jr Gürtel iſ von Gole vnnd Silber herrlich beſchlagen vnd zugericht. Sie tragen ſchóne reine hübſche Schälein / mancherley art / vnd vonallerley Farben/ von Leder / iſt gemeinlich das Leder mie Golt/gleich wie ein Damaſcen/mancherley weiß/ Hübſch / ondſchön geblümet / vnd cyngeſchlas-

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u Auff dem Haupt tragen ſie ſchönelange Pirethen / ond ſeind gemeiniglich eyngeflochten/ Sie gehen verdeckt vnder einem ſchönen ſtück Taffet/iſt herrlich verbrembet/ hengtjn das mehrer theil ober die Schultern / vnd darüber tragen ſie einen Her6ogs Hut / wirde auſfjre Sprach genennt Fechel, mit vilem Golt ond Edelgeſteingeſchmückt/Vnd dieſen Huttragen die Eheweiz ber vnd Wittwcn/ond ſonderlich die hohes vnd groſſes Geſchlechts ſcind. Dieandern tragenein Piretlein von geſchlagenem Silber / Azug genennt/ iſtetwasfornauß ſpizig / vnd ongefchrlich dreyer Spannen lang/daswer ſie von ferrn ſißet/meynetes ſey etivan ein Eynhorn.

Was Jungfrauwen ond andere Meidlein ſcind/laſſenjre Har vber die Achſſelnher vngeflochten flicgen. ‘Vber dieſe jc6tgeſagte Kleydung tragen die Weiber noch einen weiſſen reinen ſubtilen Leinwath/an ſatteines Mantels/welchen ſienennen Barami, gehenalſo in den Stätten vber die Straſſcn. Forn für das Geſicht halten ſie in der Hande cin wunderbarlich kunſtreich Scheiblein/oder Schirm/iſt geflochten von Pferdsharn/gleichwiedie Weiber in Ftalien /ſonderlich onder den Venetianern die Ventilelentragen/mit dieſem verdecken vnd verbergen ſie das Anzgeſiche/daß man ſie nichtwol ſehen fan. Vnd in ſolcher Kleydung/ vnd mit verdecktem Ange ſicht/gehen die Weiber in Türckey gemeinlich on vnderlaß faſtinallen Stätten vber die Straſs ſenvnd Gaſſen/züchtig vnd erbarlich.

Wie dic Türcfen reihten.

Cap. V,

FJ Ze Türcken gemeinlich haben alleſampt groſſen luſt zur Reutercy / darumbbeſleiſſen ſie ſich auff gute geſchmückte Pferde / vnd halten diſc Pferdfür die beſten/ welche reine ſubtile Schenckel haben/lang/hoch / vnd onden ombden Huff ſchwarsfär-

big/dann ſchwarze Hüfe bedeuten cin harte ſtarckeart/vnd lange reine ſubtile Schenckel / ein ge-

raden hurtigen Leuffer. Die Augencines Pferds/ſagen ſie/ſollen groß/vnd der Kopf kleinſeyn/ der Halß lang/nichtzu gar dünnc/hindenoder inder mitten ciwashöher dannforn amKo ff/die

Dhren furß/hart/das Maul weit ond groß/der Schwanslang/vnd der gatige Leiſt deß Pferds/

ſonderlich der Lcib/nichtzu gar dick ondfeißt.

Siegebrauchenleichte Sättel/nicht ſchr weit/ ondziemlich tieff/gürtcn ſichartauff /furke Stegreif /daß ſie ſich darinn ſtracks fönnenauffrichten/ einen leichten Zaum / ond dasfärgebüg alſo gemacht/daßes den Gaul nicht drucke oderſpanne/derhinder Zeug iſt niche zu kur6 tioch gu lang/Vber das Pferd brauchen ſie cine Decke von Scharlach / mit ſchönen Seyden queſten

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