Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Vonectlichen Schlachten/

Der Jüd vnd Arsthat außforcht deß tods / vndbegier der verhciſſenen täglicheti Prouifionderzchen Ducaten/ die Medicinzuſich genommen / ſieineine güldene Schaln gethan / iſ zum Soldan Baiazeth gängett/jmangezeigt / daß erjm folgenden Morgen wolte ein Medicin eyngeben / würdejn ſchr ſtercken vnd erfriſchen. DeßMorgensofrü wie der Keiſer noch ſchläfft/ fompet der Júd für ſcin Loſament/ſeßtdie Güldene Schaln darinndas Gifft war auff cinen Sctul/gchechin vndwiderſpacieren /jesunderhineyn / baldwider auß dem Gezellé/darunder der Soldän Baiazethſchlieffe/ vermeinte der Herr ſolte von ſich ſelbſt aufwachen. ‘Bald darnach weil exnicht erwachen wolte /weckterjnauff /vndſagt : Dic ſkund ondzeit/die Medicin eynzunemmenwere ſchier verfloſſen / machtejnmunter / fragt / Ob erdie Ar6ney wölte eynnemmen/ Darauff er antwort/ja/ er were eszufrieden- Vd nach demder Jüd ſie erſtlich geſchmeckt ond Credenst(danner zuvor ein preſeruatif fürs G1fft eyngenommen ) hat ersdem ‘Baiazeth cyus | geben / ond vns Knabenbefohlen wir ſoltenjm fein Waſſer gebenoderrcichen / er hettedann erſilich geſchwißt/ſoltenjnwol zugede>thalten/Jndeß machte er ſich darvon-

Der Baiazeth fiengan ſichſchr zu klagen /wirft ſich für groſſer angſt ond ſchmerbenim Betthin onddar. Alscsjm nunden Leib gar zerriſſen / ſtirbt ermit groſſem ſchmergen dahßin/ Vndnach ſeinem abſterbennemmen die Dienerallſein Schäßg vnd Gereyth /führen alles mié ſampt dem todten Córper widerumb nach Conſtantinopel/ welcher alldaiſt cyngebalſampt vnd begraben worden/ hart gegen einer ſeiner Kirchen vber / ineinem ſchr herrlichen köſtlichen ‘Bez grebniß/von Goldtvnd anderm Zeug ſehr dapffer außgeſtrichen / Haben verordent vnd ver(chaffung gethan / daß die Prieſterallda für ſeine Seel täglich Oration vnd Gebech gchalten/ Vuddiefünff hundertdeß Baiazeths Diener/ſindwiderumbeinjeder an den orth vnd Stand/ wicerzuvor geweſen/beſtellt ondangenommenworden/mit gleicher Prouiſion wiezuvor / Aber wirfünſf Knaben / dieweil wir ons hatteninſchwarß verkleidt/vnd vnſern Herrnbeklagten/ſind vom Selimincin Gefengknißgeworſfen / vndzwen von den vnſern getödtet/Wir andern drey aber durch ſeinen Son Solymann / ondzwen Waſcka/widerumb erbetten/deß Lebens gefrißt/ vndalſo lediggelaſſen worden / doch hatmanvnsalle vnſere herrliche Kleider /Geſchmeid / ond Goldt / was wir gehabt / vnd beydem vorigen Keiſer in vorrath bracht/auſſerhalb vnſcrer beſol-

dung engogen vnd genommen /hat onsindie Guardien vndereinen ſeiner Capitanien/genenne SuluſtarBaſcia, gethan / vndauß dem Schloſſzbeneben andern Kriegsleutenins Feldt/analle dicorth dahiner gezogen/bißſolangich meinen vortheilerſchen/verordent ond geſchickt.

Der Jüdſodem Baiazethdas Gifft beybracht/iſtzu Conſtantinopel anfommen/hatdas jenigeſo jm vondem Selimverſprochen ondzugeſagt / gefordert / Aber damiter ſeiner verdienſt vndgutthat volnkömmlicheergezung ond belohnung haben möchte / hatjm der Seliminſciner gegenwertigkeit alobaldden Kopf abſchlagen laſſen / vnd geſagt : Wann der Júd von andern

“gebetten / vndalſo darzufóndicfommen/würdeer gleicher geſtalt mit mir / wic mitdem Vatter/ gebären vnd vmbgcehen. N :

Von.dem Kniegsvolck / welchs der Soldan Selim _ \viderſeinen Bruder Acomath gebraucht.

Sap. XXIII, Vors diſer Geſchicht /wie der Vatter vom Son hingericht /vndzumBeG gräbnißbeſiatt worden / vnd nun der Selim das Regimentin die Handtbekommen/hat

“erden öberſten Statthalter vber ganß Greciam / mic alle ſeinem Kriegsvolck zu ſich bez ſcheiden/vidalsbaldnach Natoliaabgefertiget / Eraber mitſcinen Capitänien/Befchlhabern/ Hofdienern/ond dendreyen Waſcken/hat ſichauff die Galleen geſegt/vndiſtzu Waſſer nachgezogen- Zu Conſtantinopelhateralscinen Statthalter verlaſſen ſcinen eyngebornen Son Soldan Solymann/ welcher noch heutigestags regieret /iſtalſoforé gezogen / vnd in wenig tagen fommenbiß gen Anguli/Allda hater erfahren / daß ſein Bruder Acomath auß Caramannia werc hinweg gezogen / ondſeine onderſchlüpffeond außfluchtan einem Gebirg / welches andie Frontier nach Perſia ſtreichet/ haben ſolte. Darauff er bald ſein ganzes Kricgsvolckinzwen hauffen vertheilt / ond einen auff jn zu ſtreiffen alsbald nachgeſchickt /andieort ond gelegenheit/ - da die