Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen
Vomjammer vnd clendf/
Als waſchen/ſpinnen/wir>en/ Brotbacken/vnd was dergleichen Weiberarbeytiſt/ Aber keine/ ſieſeyen gleich wie ſicwöllen/Fanoder magſo langſie lebet/beym Chriſtlichen Glauben bleiben/* hatauch feine hoffnung jmmermcehr widerumbjre freyheitzu erlangen. Vnd dißiſi gnug vont deß Türckiſchen Keiſers gefangenen / wie ond warzu er die gefangene Chriſten vnd Chriſtin braucht/angezeigt-
Was dicandern Türckenin gemein mitden armen gefangenen Chriſten begehen/wannſie die/als leibeigene Knechte /erkaufft haben.
Cap. ITIL, | Dit ama nun furßlich vernommen /wieder groſſe Türkiſche Keiſer
miéden armen Chriſtenleuten ombgehe /wöllenwir ſagen/wie dic Eynwohncr in Türs ey die gefangene Chriſten / wann ſiejrer mechtig werden /oderan ſich gekaufft haben/ handeln vnd gebahren. Alsbald ſie einenſolchen leibeigen Knecht befommen / wenden ſie allen fleißan/mit beträuwung deß todés / verheiſſungen / ſüſſen ond ſauwren worten / daß er ſich bes ſchnciden laß. Wanner ſich darzu leßt bereden /wirdter céwas mildter vnd freundélicher gehalz ten / Aber alle hoffnung widerumbledigzu werden / ondſein Vatterland zuſchen / wirdtjm hies durch abgeſchnitten/vnd da ſich einſolcher vnderſtundeabtrünnigzu werden/ondzu entlauffen/ wannerwider gefangen/vndzuſcinem Herrn bracht/wirdter alsbald verbrennt. S Diſe/dieweil ſie etwas beſtendiger / ondnichtſo fluchtigals dieſo nicht wöllen beſchnittcti ſeyn / gehalten / werden von jren Herrn auchim Kriegzu dienſt gebraucht / vnd wannſie niche mchr tüglich alters halben /oder aber ſonſt von Herrnin Kriegsnöhten /als wannder Herr in groſſer gefahr für dem Feindt/vnd ſichder Knechtwolbeyjm verhelt/frey gelaſſen/alsdannwerden ſiejrer dienſibarkeit widerumbledig vndfrey gezehlt/ doch der geſtalt/ wie bey ons dicalte aba gejagie Hunde vnd Pferde/daß ſie vil mehrals ein vntüchtig abgearbeyt Vieh vom Herrnauße geſchlagen vnd verworffen/als ledig gezehlewerden. Einemſolchenderjren Glauben angcnomz men/ oder gleich ſonſtein Chriſt bleibt /iſt wol erlaubt cin Weibzunemmen/Aberdie Kinder ſo ſiein der Chezeugen/werden nach wolgefallendeß Patrons/vnd ſeines Herrn/cittweders leibeygen/oderſonſti ocrkaufft/ Vd dißiſtdie vrſach/daß vil verſtendige Chriſten nicht begern onder dem Türckenzufreyen. Diejenige aber/welche ſich nichtwöllenlaſſcn beſchneiden / werden ſchr hart ond Tyranniſch gehalten/vnddiß elendige leben habtchdreybchen jarverſucht / vndkanmit SMenſchen Zungen nichègeſagtwerden/wasfürjammer vndelend in einem ſolchen erbärmlichen lcbenſcy/daß auch einer viel lieber den Tod/danncin ſolch leben wünſchenſolte.
Wie dic Chriſten ſokeine Handwerck wiſſen / oder gelchrnthaben/in Türckcy gehaltenwerden,
DÉ jenige ſo feine Handtwercksleut / oder ſonſt etivas gelehrnet hgben/
ſindſchrarmeelende Creaturenbeyjnen/welche wann ſicvon den Türckengefangen/vnd
fein Handtwerck (dann das HandtwerbsvolcLbeyjnen ſonſt in Ehrnondwerth gehaltenwirt) gelehrnthaben / Alsdaſeyn mögen Sdelleut/ Geiſtliche / Mönch /Pfaffen/Müſſigs gänger/Gelehrte/Schreiber/ondin ſumma/was ſich ſonſider handcarbeytnichtnehrt/ond niche ſonderlich für andern verſicndig vnd gelehrt ſind /oder ſonſtjr leben inruh/vndon haudarbeye zubracht/ondwicman ſagt/nur faul ondfreſſig geweſcn / den wirtſolchesvil ſeuwerer vndſchwves rer/alsdenen/ſojergendts cin Handwerk wiſſen/daßſie auch villicher möchcentodéſepn/ Dann alsbald ſiecjneninjre Hendekommen / werden ſie erbärmlicher dannalleanderegehalten / Esgbes gernauch die Cotzon vnd Menſchenkäuffer nicht einen Pfenning auff ſolche Teuf zuwenden/ alswelche zur arbeyt vntuchtig/vnd nicht können wviderumb verkauſftwerden- Diſe ames cus
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