Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Dererſie Theil. IS nachdem Mahometiſchen Geſasbeſchnciden /jnenjre Tauffnamen verendern / vnd Tär>kiſche Nametuhatgebenlaſſen. : | E fai

_ Weilaber-onderdenvier Brüdern / Georgius derjüngſt /einer ſonderlichen wackern art/ vnd (wie obenerwehnet) ſonſten von Leibs Proportionwol geſtalt/hurtig- vnd freydig war/hat der Türckiſche Königbey ſich auch wolabnemmcnkönnen/es müßte etwas gröſſershinder dieſem Jüngling verborgen ligen / ſm derhalbenin der Beſchneidungfär den andern *Brädern auch cis nen ſonderlichen Kriegßnamengeben/vudauff Türkiſche Sprach Scanderbeg nennenlaſſcn/ iſtſo viel geſagt/als Alexander Herr/hatjnauchalsbald (wieerdann mit der Chriſten Kinder zu thun pflegé) inallerley Wehr vnd Waffenvben/fechten / vnd onderrichten laſſen / darzu ſich der Aünglingſo artig ond wol angelaſſen vnd geſchickt /daßer nicht allein alle Knaben ſcines alters in allerley Handtwehrnferrn vbertroffen / ſondernauch weiler beneben der ſtercke vnd hurtigkeit deßLeibsein Löuwenher6 gehabt /vndzum ernſt freydigvnd vnverzagt geweſcn / hater ſich bald groſſer tapffercr Ritterlichenthaten onderfangen /vüinſcinen Kindojaren cinen Kampf} nackend vndzu Fuß miteinem verwegenentroßigen Heyden/derein Schyticrwar/vnd ſich ſeiner fünheit vndſterc?eandeß groſſen Tärcken Hof gegen jedermanhoch vermaß/ allen Türcken mitjnenzu Éempffen anmutet / gehalten / vndden Schytier Ritterlich erlegt /ondjmden Kopf abgeſchlagen/denſelbigenfür den König Amurath getragen /vndzu einem Sigzeychen verehree/welche Ritterlichethaterbegangenehedann er achzehenjar erreicht. :

Der Türkiſche König Amurathhatſich ober die ſterckevnd' gewonheit deß Leibs an dent Jänglingnichtallein heftig verwundert /ſondernauchfür den andern ſeinen Brädern/vndallemandern Hofgeſind/ ſchr liebvnd wehrtgehalten /jm groſſe Königliche Preſent vnd geſchenck gethan/vndwiéernochkaumachtehenzar erreicht /alobald zucinem Sangiacken vnd Statthalécr ober LandvndLeut/vondganze Königreich /geſegt / Jnwelches Ampier ſich ſo beſcheiden haët wiſſen zuſchicken /vndſogroſſes anſchen darinn gehabt / dasſm jederman willig/gehorſam/ond vuderthangewcſen: ALBE '

Folgendshatjn der Türck zu allenbeſchwerlichen Zügen ond Kriegen / als einen öberſten Feldherrn gebraucht / darinner ſichſo Ritterlich verhalten / daß der Türckiſche König nickeine Schlacht onderfm verloren /ſondernvil gewaltiger Königreich / Land vnd Seteté / durch jn erobert/gewunnen ondeyngenommenhat/oneinigen ſchaden der ſeinen. i i Doch iſterauß angebornermiltigkeitwiderumbſocinsmitlepdigen vnd ſenfftigen gemües geweſen(welchezwotugendwie ſicon einander nicht ſeyn noch beſtehen künnen/alfo ſöl keiner dem cinc auß diſen mangelt Fortis oder Magnanimaus genenttet werden ) daßexall ſeine Schlaché vnd Krieg dahingericht/wieſiemitwenigſtervergieſſungdeß Menſchen Blutsmöchten geſcheHen ondvollführet oder beygelegt werden/ ſonderlich aberwann er wider die Chriſtenhatmäſſen ſichbxrauchenlaſſen- | | i FE :

FJueroberungvieler gewaltigen Stcté /lißtman / daßallezeitſein Fehnlein/welchscr in der Handgefurt / im Sturmvnd anlauff zum erſtenauff der Feinde Mauwrn geſteckt ond geſchen \cyworden/Alsfür Nicomedia/Pruſta/vnud Otränt. Fn Griechen Land /Vugern/vndandern vmbligenden Königreichen /hatcr groſſe Thatengethan / oftmals verhütetdarmnii das Chriſten Blut nichtſo jämmerlich vergoſſen würde / daßer auch endtlich bey dem Amürath angetragen worden / ondin verdacht fommen / Alswer niché allein zu beſorgen ermöchte einomals zu den -Chriſtenwiderumbabfallen/Sondern auchdem König nach der Kron ſtehen ond ſtreben: Weil aber Scanderbeg ſich inallen ſeinen ſachenvidhendelnſofärſichtig vndweißlich verhalten /daß der Tüurckſolchen verdachenichtwol kundte vermercken /Eraber on diſes theuwrn Feldenraht vndMannhcitſeineZügvndKrieg nicht vermeyntglücklich zu vollführen/haterjn mit Geſchens en vnd Königlichen verehrungen aufgehalten / ondalſo vermcyntcynzunemmen / daß / ob cr gleichim ſinnhetteetwas fürzunemmen /jndeß Königs miltigkeit widerumb möchte davon abs weiſen / Fatjnabertadeß nichts'deſto weniger allem vnglück / gleich wie manvon Hercule ond Bellerophontelißt/ entgegen geſchoben vnd geworfen / dermaſſen /das auch diſer Scanderbeg nachmalswiderumbhat müſſen wider zweenandere Barbariſche Heydniſche Waghälß zu Roſſz 2: fempfſfen/welche ergleichsfalls/wiédenerſien ( darvon obengeſagt) erlegt/vnd beyde vmbs Lebenbracht. ;

y Ats ſich nun dieſer Färſ| Georg Caſtriotin ſcinen Dienſten bey dem Tärekiſchen K6nig Amurathlangezeit Ritterlich vndwol verhalten /alſo daß der Türck niekcine gnugſame vrs ſachen widexjn ( vnangeſchen daß ex jn ſcinex groſſen Mannheyt halber CA hielte ) eé-

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