Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

e : . Von den Türckiſchen Kricgen-/

Als nun der Türken vil im Sturm bliben / vnd das mal nichts haben köttnenaußrichten/ ſind ſie wider hinderſich zurück gewichen / haben den Sturm vondanlauff verlaſſen/ vnd von der Mauwern ſich etwas weiter hinwegbegeben. Daſolchs der Mahumetgeſchen /vüdz ſcin Volck Fleinmütig worden/hat ermitheller Stilſi/diejenige ſo er gekannt/ſelbſi angeruffen / etliche bey dem Namengenennt/ jnenein hers eyngeſprochen / ond mit groſſen verhciſſungen wider an den ſturm gelockt vnd bracht / welcher nachmals heftiger vnd geſchwinder als der erſt geweſen. Aber die Griechen /als geherßte mannliche Kricgsleut /haben gleicher geſtaltan jnen nichts erwinden laſſen / die Statt mit macht ond höchſtem fleiß beſchügt / groſſen mer>lichen ſchaden / gleich wie zuvor/vonder den Türcken gethan / vnd den andern ſturm widerumb mit mannlicher gegenwchx ritterlich erſtanden. aN

Es wirdtaber leyder in dieſem ſiürmen / vngefehrlich ein Genueſiſcher Hauptmann / mie Namen Juſtinianus/ verwundet / welcher den Griechen mi ſciner Mannheit vnd gegenwart cin groß Hers allwegen gemacht / vnd viel bey jnen gethan. “Als nun die Wunden hecfftig zu 58 angefangen/hater dasfleine Statt Thörlein öffnen / vnd die Wunden wöllen verbinden laſſen.

Siewarcn aberzwiſchenden zweyen Mauwren (wiegeſagt) eyngeſchloſſen / Alſo / daß ſie nicht weichen/ ſondern wie fromme Kriegslcut wider den Feind ſtreiten möchten. Wie nun das Thârlein geöffnet/wirt der Griechen macht vnd ſtercke allgemach ſchwecher vnd geringer/ dant ſich ciner nach demandern verlore /So hattcn die Türcken mit dem groſſen Geſchüs cin Pfeiler ander Mauwren ombgeſchoſſen/daß ſie darauff/ vnd auff andern Sétcinen /damit die Griechen ſclbſ in der gegenwehr denGraben deß orts mit werfen gefüllt/fuſſen ond hafften fundten/Vnd war der Steinhauffenim Graben ſo groß/ daß die Türcken beynahens ebnes Fuß kundtenhinüsberlauffen / Von dieſem gefell ond Steinhauffen kamen die Türcken auff die erſte Mauwren/ trieben vnd ſchlugen die Griechen mit gewalt von der Bruſiwchr / daß ſie weichen mußten / ond ſonderlich dieweil das StattThörlein geöffnet war /wolt keiner derlesteſcyn / gaben die flucht/ vnddrungen ſich mit gewaltzum Thorhineyn. Solcher vnordnung ond flucht wirt der Keyſer Conſtantinusgewar/eylet hinzu/wil dem Kriegsvolck ſteuwren/vnd der flucht fürkommen/odex villeicht ſonſien/wiedieandern/dem Feind entweichen/kompt onder dasgedrenge / wirtalſo von beyderſcits Kriegsvolck im getümmel / vnd zwiſchen den Mauwren / jämmerlich ertretten /vnd zu todtertruckt/vnd ſindin dem gedreng deß Thors beys000. Chriſten / alleſampt mit den Fligbögen hinden durch die Schultern/in der flucht geſchoſſen worden/vndtodt blieben.

Alsnun die Türcken dic erſte Mauwer erobert/haben ſie ſich nitlanggeſaumpt/ſind durch die Thor in die Statt mitgewalt gedrungen vnd cyngefallen / haben erwürgtallcs was1nenentz gegen kommen / vnd in kurgerzeit alles Kriegsvolck erſchlagen / angefangen die Stattzu pläns dern/ vnd grauwſamen mutwillen vnd tyranneyzu vben / Sindindie Kirchen S. Sophicen ges fallen/habenalle Heylthumb/Geſchmcid / vnd andere Kleinoten / verwüſtet vnd verderbet / die Knochen ond Gebcindcß Heyligehumbs fürdie Hundvnd Schweingeworffen / habenalſo auß derſchönſten ondberümpſien Kirchen/ſo in der ganzen Welt geweſen / vnd von dem Keyſer Jus | ſtiniano mié ſo groſſen onkoſten erbauwetworden/ ein Pferdtſiall gemacht /alle Bilder vnd Gez ſchmuck der Kirchen zerſchlagen vnd verderbt/Jungfrauwen/Kloſterfrauwen/vndandere erba Weaiber/genoßüchtiget /geſchmähet/geſchendt / vndein merc>liche groſſeanzahl vieler Chriſicn Hin vnd widerin die Land verkaufft / Bald folgends tags hat der Mahumet alle Blutsfreunde vnd Kinder deß Keyſers Conſtantinilaſſen außkundtſchaffen /fahen /erwürgen / dergleichen die Keyſerinmitjren Döchtern/nachdem ſic offentlicherſtlich geſchendt ond genozüchtigetworden/ auch tódten laſſen.

Diſegroſſe Tyranney ond wühterey hat drey ganzer tag gewärt/ welche ſo grauwſam/ ſchrecklich/erbärmlich / vnd vnbarmherßig / geweſen /daß ſie einen Steinjammern hettmügen. Nachmals hat der Mahumet neuwe Befelchshaber ond Regenten geſezt/vnd nach außrottung der Chriſtlichen Lehr / Ceremonien / vnd Gottsdienſ|/ auch der Edlen berümpten Griechiſchen Sprach/deß Teufels Reich/vnd die Barbariſche/ Heyduiſche/Tärckiſche Sprach / dahin ges pflanst/hatalſo auff dieſe weiß die Keyſerliche Statt Conſtantinopelerobert/welche geweſen cin

Haupetſtattdeß gangen Griechenlands/ dariñen derfromme Keyſer Conſtantinus vndſein gans E ES A ſo ein geherster tapſſer Held geweſen/ſein Leben ſo ſchendtlich hat mäſſen laſs en vnd auffgeben-

Vndallhie ſind die ſchre>liche vrtheil ond ſtraffe Gottes billich zu beherßigen / jaauch füo

cin