Ungarns Rolle im Weltkrieg : eine historisch-politische Studie nebst Enthüllungen über den österreichisch-ungarischen Geheimdienst und die Sarajewoer Verschwörung auf Grund von persönlichen Erlebnissen des Kroaten : mit 3 abbildungen

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gigen und gewalttätigen Politik einer hand- voll Oligarchen konnten die sechs Millionen

“Magyaren! unter den numerisch weit über-

legnen, über vierzehn Millionen zählenden slawischen, deutschen und rumänischen Völkerschaften als Herrschaftsvolk sich durchsetzen und bis auf den heutigen Tag behaupten. Diese Politik betätigte sich nach zwei Richtungen: Einerseits in dem Verhältnis zu Oesterreich, anderseits ın dem Verhältnis zu den mit Ungarn verbundenen oder von ihm beherrschten nicht-magyarischen Ländern und Völkerstämmen. Letztre werden in Ungarn kurzweg « Nationalitäten » genannt. Der erdrückenden Umarmung Oesterreichs entzog sich Ungarn immer wieder, indem es ebenso schlau wie rücksichtslos die Momente der Schwäche Oesterreichs ausnützte um Zugeständnisse zu erpressen und schliesslich den österreichisch-ungarischen Dualismus zu schaffen. Seine Herrschaft unter den der ungarischen Stefanskrone angeschlossnen Kleinvölkern aber richtete es auf, indem es einerseits diesen gegenüber den altbewährten Grund-

1 Vergleiche Seite 47 ff.

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