Ungarns Rolle im Weltkrieg : eine historisch-politische Studie nebst Enthüllungen über den österreichisch-ungarischen Geheimdienst und die Sarajewoer Verschwörung auf Grund von persönlichen Erlebnissen des Kroaten : mit 3 abbildungen

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tischen Folgen der Katholisierung waren die Erhebung Ungarns zum Königreich unter Stefan dem Heiligen* (995 bis 1038) und der Einfluss der deutschen und italienischen Elemente im Reich. Die durch die religiösen (= produktionswirtschaftlichen) und Rassen-Gegensätze hervorgerufnen Streitigkeiten schwächten die Macht der Krone zugunsten des Adels und Klerus, d.h. der sogenannt. Magnaten, die Andreas IT. (1205 bis 1235) das goldene Privilegium abtrotzten (1222/23). Dieses goldene Privilegium bildete «die Grundlage zu Ungarns freier Verfassung»; sagen die zünftigen Geschichtsdarsteller ; es ist aber, richtiger gesagt, die Grundlage für die bis heute bestehende oligarchische Staatseinrichtung Ungarns, welche einer adeligen Minorität die der Krone Ungarns unterstehender Länder zur schamlosesten Exploitierung über-

antwortete?. Der Freibrief des Königs An-

1 Papst Sylvester II. soll dem Stefan eine Krone geschickt haben, womit dieseriın Jahre A001 gekrönt wurde. 1087 wurde er heilig gesprochen. Nach ihm werden Ungarn und die angeschlossnen Gebiete auch « die Länder der St. Stefanskrone » genannt.

2«&...sodass man kühn behaupten kann, dass sich trotz Bauernbefreiung und Einführung der allgemeinen Steuerpflicht