Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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Man Fan fi nun von 5. Böhm darüber belehren Iaffen, daß und wie diefe Subftanzen mit dem ewigen reinen Ele ment verbunden find, Diefes mit dem Geift, der -Geift mit dem Wort, das Wort mit dem Urquell des Lebens, jo daß das Brod aud) unjre Materie reinigt, der Wein das Prins eip Des animalifchen Lebens, das reine Element oder der glors reiche Leib unfern eigenen verblichenen bimmlifchen Leib wie ber erweckt, der Geift unfre Sutelligenz erleuchtet, das Wort in unfer eignes operatives Wort, Das Leben in unfre prinis tive göttliche Effenz eingeht.

Wenn, wie die Schrift lehrt, die Euchariftie den Zwed hat, den Tod und die Auferfichung des Chrifts der Gemeinde zu verfünden, und diefes Saframent fomit ab origine ein jociales ft, fo ift Doc) aud) Diefes Opfer wie jedes andere erinnernd (commemorativ), aktuell (vergegenwärtigend) und vorbedeutend zugleich. Nämlich erinnernd an das irdifch Das gewejenfegn des Abgefchieduen , feine effeftive Gegenwart erweijend Calg non-allant) und doc; aud) fein MWiederfommen in. der äußern Herrlichkeit verfündend, von welcher Zukunft Chriftus Selber jagt, daß Er vom Gewäce des Weinftods nen trinken werde im auch äußerlicd) offenbar geworben Reich Gottes. — Da nun aber jeder einzelne Menfch für fi der Cerft innern, fodanı Außern) Befreiung von feinem Einger leibtjegn in diefe ungöttliche Welt und feines Eingeleibt- und Eingefeeltfeyns in -den ihn aus und von diefer Welt errettens den und erlöfenden Heilands, und durch Shn des Begründets feyns im der göttlichen Welt, bedarf — fo muß man bie Eudjariftie als jenes Suftitut betrad)ten, mittelft welchem Die Menjchen fich innerlich wie Außerlich, feelifch wie Ieiblich alg Glieder defjelben Leibes in, durd und mit ihrem gemeinfcaft: lichen Haupt erganifch verbinden, und fomit wahrhaft afjociiren *), folglich daffelbe Werk focial mit einander auszu-

*) Man heißt Theile einer Compofition, welche vor amb nah ihrem Zufammentritt zu lester ihre relative Selbftftänbigeit haben und