Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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Seynöweife ein. Nämlich der bereits abgefchiedene innre Wil Iengeift würde, falls er’ frei würfen fünnte, die Seele völfig, fo wie diefe ihren Leib an fich ziehen, da nun aber dies fer und die Seele durch ihn zurüc ziehen, fo fängt wenigft im irdifchen Leib, welcher den jenem himmlifchen Geiftbild entfprechenden Auferftehungsleib ganz noch in fich verfchlungen und gleichfam begraben hält, jene innre Wiedererwedung des leßtern, — oder jene Wiedermwefentlichwerdung deffelben an, welche fi) im DVerwefungsprozeß des irdifchen Leibeg fortfetst und vollendet, quia Substantia unius est Desubstantiatio alterius. *)

XR. Borlefung.

Sch habe Sie m. H. wiederholt darauf aufmerffam ges madht, daß der wahre Schlüffel der Eregefe und des Vers fändniffes der Schrift der Menfch felber in feiner Relation zu Gott ift, und daß fi fohin im feinem MWiedergeburtspros zeß alle jene Momente nachmeifen Iafjen müffen, welche ihm in der Hiftorie als gleichfam an den großen Armen des Stors chenfchnabels vorgegangen und vworgehend dargeftellt werben, weil das Äufre und das innre, das univerfelle und partielle Gefchehen coincidiren oder fich entfprechen und das Nichtvers ftändniß oder Leugnen des Einen Gefchehens jenes des ans dern nach fich zieht, jo wie diefes vom Verhalten einer Aus

*) Suo modo findet daffelbe bei der Auferfiehung zum ewigen Tode oder Sterben flatt, indem aud) die im Zeitleben gewürkten finftern Merke fi) dematerialifiven, um den Auferftehenden als Feuerkreis zu umgeben. Schon Dante fpricht übrigens von einer jolden Doppelgangerei eines in feinem Geifte bereits in der Holle jeyenden, obfchon Teiblich noch auf Erden wandelnden Menfhen,