Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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Menn e3 Übrigens fen richtig ift, daß die Abhängigkeit der Natur in ihrer normalen und abnormen Seinsweife vom Menfchen im Verlauf der Zeiten nur immer mehr abgenontmen zu haben, und zum Beifpiel dermalen auf ein Minimum herunter gebracht zu fein fcheint, fo ift es Doch nicht minder gewiß, daß theils diefer Schein öfter trügt, theild daß dem Menfchen im Zeitleben doch immer noch ein Neft jenes feines urfpringlichen Imperium in naturam bfeibt, und er e8 folge lich nie zu einer abfoluten Naturlahmbeit Afphyrie) zu bringen vermag, — fo wie ed gewiß ift, daß die Neligionsdoftrin eben auf diefen Neft feiner Macht Uber die Natur aypuirt, und ihm feine Wiedereinfegbarfeit in den völligen Umzfang deffelben in der Perfpeftive zeigt, indent fre ihm fowohl Licht über den Zufammenhang feines normalen Verhaltens zu Gott mit jenem zur Natur gibt, als fie ihm Mittel anwerfet und zur Hand gibt, durd; deren Gebraudy er hoffen Fann in biefe verlorne Normalität, Caus feiner DVerfegtheit gegen Gutt und die Natur) wieder eingefeßt werben zu Fönnen.

IV. VWorlefung

Um ben Begriff des Opfers als des effektiven Kultus volß ftändig zu erfaffen, müßte man freilich legtern in feiner Tri plicität d. b. in der dreifachen möglichen Seinsweife des MenIhen in Bezug auf die Zeitregion faffen, indem diefes Vers hältmiß ein andres ift, wenn und fo lang der Menfdy als in

brigeng bemeifet die bermalige tiefe Unmiffenkeit der Menfchen hier über — eine Unmwiffenheit, welde fie bis zur Leugnung der Eriftenz jener finftern Mächte brachte — weiter nichts als den tiefen Stand: punkt, auf welchen fie beziglich auf diefe Mächte — von Mitwirfern und Mitwiffern grofferntheils zu blinden Werkzeugen und Ma: zioneften der Dämonen herabgefunken find.