Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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alten unverhofft unter ihnen erſchienenen Freundes Petrarca ſich nicht genug verwundern konnten. Nachdem endlich der Hofrath uns mit ſeiner Begleitung, die ſich ſhon hinlänglich ausgeruht verlaſſen hatte, ſeßte bald darauf auch unſere kleine Caravane ſich wieder in Bewegung.

Unter den dem- Hofrath langſam Folgenden waren auh Frauen und Kinder, die mit den Pergianicen zugleich nah Cattaro gegangen waren und nun von dort wieder nah Cettigne, zurückkehrten. Der Anbli> dieſer wandernden Familie, (wenn ih nicht irre waren es die Mutter, die Frau, zwei Brüder und ein Kind des einen Pergianicen), deren Glieder ſo unzertrennlich an einander gekettet ſchienen, machte einen wohlthuenden Eindru>. Alle trugen Sachen | des Hofraths, aber auch einige eigne, welche ſie bei dieſer Gelegenheit fäuflich aus der öſterreichiſchen. Stadt mitgenommen hatten. Der ältlichen Frau küßte jedes entgegenkommende Frauenzimmer ehrerbietig die Hand, während ſie nach der Sitte des Landes der Begegneten die Stirn küßte. Viel Unterhaltung wurde nicht gepflogen, jeder war emſig zur Sache und förderte ſeine Schritte. Das Kind, ein kleiner Junge von etwa zehn Jahren, welcher ſchon auf dieſer Reiſe Berg ſteigen hatte lernen müſſen, {loß ſi<h auf eine lange Stre>e hin an mich an, und während ich ihn bei dev Hand nahm, verſchaffte er mir durch ſein lebhaftes Mienenſpiel mehr, als durch ſeine Rede, von der ich eben nicht viel verſtand, Unterhaltung. Als dem Kleinen aber zulest mein Ja und Nein doch zu ſelten gepaßt haben mochte, verließ er mih etwas ſpöttiſh und ſlug jubelnd ſein Rädchen den Berg auf und nieder.

Die Ebene von Niezuſchi erhob ſih gegen Süden wieder und auf Zi>za> Wegen von derſelben Beſchaffenheit , wie frlher wanderten wir aufwärts gegen einen neuen Höhenzug das Jeſersko - Verh Gebirge. Oberhalb war ein Plateau und in einer re<ts am Wege liegenden brunnenartigen Vertiefung etwas Waſſer, das, ſo laulih es auch war, doch dem Lechzenden einige Erfriſchung gewähren konnte. An den Rand des Plateaus, von dem aus wir nun fortdauernd bergabwärts wandern ſollren, angelangt, eröffnete ſich uns ein überraſchendes Panorama. Der größte Theil von Montenegro lag in ſeiner ganzen Eigenthümlichkeit vor mir ausgebreitet. Düſtre Berge, gebildet von grau-