Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

Neiſſe von Trieſt nah Cattaro.

Es tar am Nachmittage des 20. Mai 1841, als ih in Trieſt das Dampfſchiff des Oeſterreichiſchen Lloyds, genannt Graf Mitrowsfy, beſlieg, um nah Dalmatien abzureiſen. Meine mehrfachen Vorbereitungen zu einer in unwirthſame Gegenden zu unternehmenden Expedition waren unter dem fördernden Beiſtande meines unverdroſſenen und theilnehmenden Freundes, Herrn Doctors Biaſoletto glü>li<h noh beendigt, Empfehlungen mir von ihm, wie von Herrn Magiſtrats - Präſidenten Tomaſini als Geleitsbriefe eingehändigt und meine Wechſel erhoben worden. Die vierte Stunde ſchlug; die Anker waren gelichtet und auf Commando des Capitáns peitſchten die rotirenden Schaufeln des Schiffes in den plätſchernden Meerbuſen, deſſen gedrängte Schaaren von Weichthieren es alsbald mit brauſendem Gecóſe und unter dröhnendem Tafktſchlage die empörten Wellen vorwärtswerfend durchſtrih. Die Stadt entſhwand unſern Blien und nah Süden gewandt, ſchifften wir an der öſtlichen Küſte von Iſtrien pfeilſchnell dahin. Einige Stunden feſſelten noch, theils die Einrichtungen des Dampfſchiffes und die Beſchäftigungen der Seeleute, theils die Reiſegeſellſchaft meine Aufmerkſamkeit; dann aber gönnte ih nah kurzem Mahle mir bald eine frühe Ruhe, da ih dur< die ermüdenden Poſtreiſen der lebten Zeit und durch die vielfachen Beſorgungen in den leßten Tagen mich ſehr angeſtrengt hatte. Nachdem ih mein in die Schiffswand einge-

laſſenes Lager Életternd beſtiegen, mi auf dem fühlen, lederbe-

zogenen Polſter niedergelegt und die zierlichen Gardinchen vo zogen hatte, drüte ein erqui>ender Schlaf die müden Aug Ebel, Zwölf Tage a. Montenegro. = «é

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