Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung

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æ«ermeiden muß, von dem Volke alsdann mehr als bisher zu fordern, wo es bereits geſtimmt if, mchr als bisher zu wollen.

Aber dieſe Anfangsgründe der Politik kannte

_man am franzöſiſchen Hofe nicht, man verachtete

ſe und glaubte gegen ein niedergetretenes Volk, das bisher alle tiefern Gefühle hinwegzuſcherzen und zu fingen gewohnt war, keiner Schonung zu bedürfen. Gegen die Verbreitung kühner Schrifs éen glaubte man ſi< dadurch zu ſichern, weún ſe verboten, oder öffentlich durch des Henkers Hand verbrannt und ihre Verfaſſer beſtraft wurden. Verfolgungen waren das gewohnliche Loos auch der beſten / franzöſiſchen Schriftſteller, und wir müſſen uns wundern, daß ihr Geiſt bey ſo vielem Drucke noch ſo viel Schwungkraft behielt! Fenelon und Racine fielen in Ungnade, weil ſie die Stimme des Volés vor einem Könige extónen ließen, der nichts über ſeinen Willen erhas ben ſahe, und in ſeinem Stolze wähnte, daß es fúr das Glück der Menſchen genug wäre, ſeinen Geſeßen zu gehorchen und unter ſeiner Regier« ung zu leben. Bedurfte es eines Geringern, als des von einer erhabenen Würde unterſtüßten Genies eines Montesquieu, um ſeinen Feine den die Spiße zu bieten und dem Geiſte der