Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung

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Menſchen ‘dem fúr ihn allein paſſenden Naturzuſtande entriſſen - eingezwängt in: die Verhältniſſe.

der Sktaatsgeſellſchaft, geformt, umringt und geleitet durch tauſend Vorurtheile und Widerſprüche, die ſeine Grundzüge ausgelöſcht, ſein Weſen durch fremdartigen Zuſaß entſtellt und ſeine Urbeſtimmung ganz unkenntlich gemacht hätten. |

Dieſen Menſchen nun unterſuchte er mit

forſchendem Auge. „Der Wahrheit das Leben „weyhen, “ war ſein Wahlſpruch, und dieſer Wahr=heit blicb ev treu bis an das Ende ſeiner Tage; er ſuchte ſie mit der kühnſten, aber auch der traurigſten Anſtrengung.

Rouſſeau?s tiefempfundene Sprache des Hers -

zens, bie ſtarten originellen Züge ſeines Geiſtes, die das Gepräge der Erhabenheit und der eigenen Geiſtes - Stimmung ihres Urhebers tragen, und die aus ſeiner Einſamkeit wie aus einer überirediſchen Region hervorſtrahlten, wirkten, freylich auf eine andere Art, aber zu gleichem Zwecke wie Voltaires lachénder Wis.

‘Wenn man in dieſem den Philoſophen nach der Welt erbli>te, ſahe man in Nouſſeau den Ernſt und die Würde der alten Weiſen. | Seine Grundfäge litten feine Abweichung ; darum war es ihm unmöglich, ſi< in die Formen der