Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Erſt die jüngſten Ereigniſſe, erſt die Julirevolution von 1908, ſchentften ihm na< neuerli>ker, dreißigjähriger Verbannung die volle Freiheit wieder, ſo daß er JTich jetzt unbehelligt im Gebiete ſeines Stammes aufhalten und bewegen darf.

Es iſt flar, daß Prenk Bib Doda auf die Verhandlungen einen großen Einfluß) ausübt, die zurzeit zwiſchen dem jungtürkiſchen Regime und den Notabeln der Albaneſen zur Feſtlegung der endgiltigen Verhältniſſe Albaniens geführt werden. Das Endergebnis dieſer Verhandlungen iſt von der größten Bedeutung für die Ge-

| ſchie des auf neue Grundlage geſtellten türkiſchen Reiches, * dem ein unruhiges und unbefriedigtes Albanien ſtändig

eine Quelle neuer Mißhelligkeiten und unabſehbarer Ver= wilungen bleiben wird.

Die Geſamtzahl der im türkiſchen Reiche

lebenden Albaneſen wird auf rund zwei Mi l-

lionen geſhäßt; jedenfalls kann man Albanien zu den beſtbevölferten Provinzen der europäiſchen Türkei re<hnen. Man nimmt allgemein an, daß in der albaneſiſhen Geſamtbevölkerung das q<riſtlihe Element von dem mo= hammedaniſchen überwogen werde. Bei dem Mangel an jeder ordnungsgemäß durchgeführten Zählung iſt es jedoh außerordentli<h ſhwer, das Verhältnis auh nux annäherungsweiſe genau zu beſtimmen. Jn Südalbanien und im mittleren Teile des Landes iſ das moslemitiſche Element ſehv ſtark mit den Bekennern der griechiſchorthodoxen Religion gemiſcht; Nordalbanien iſt faſt durch= wegs fatholiſ<h und die mohammedaniſchen Niederlaſſungen machen ſich dort faſt nur enklavenartig bemerkbar. Merdita iſt ganz katholiſh; im Gebiete von Dukadſchin findet \ſih eine mohammedaniſche Anſiedlung nur im Gebiete von Puka; bis zur T\<haffa Malit findet ſich daun eine