Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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mohammedaniſhen Ga | < i und den katholiſchen M e rturi Heiraten vorgekommen, freili<h nur in ſporadiſchen . Ausnahmefällen. Dieſes gute Einvernehmen mag wohl | zum Teile ſeinen Grund darin haben, daß der mo| hammedaniſhe Albaneſe weiß, ſeine Voreltern ſeien au< * Chriſten und Katholiken geweſen. In vielen Fällen weiß er ſelbſt nah Geſchlechtern no<h die Zeit zu beſtimmen, in welcher der Abfall vor Jih ging. Gewöhnlich ging das Bekenntnis zum JIslam maſſenweiſe vor ſi< und hatte | ſeinen Grund in dem Wunſche, ſich dem Drucke mohamme| daniſcher Grundherren oder Nachbarn zu entziehen. Hahn | weiß ſogar von weiten Gebieten, im ſüdlichen Albanien zu berichlen, in denen viele der Kirhe Tih nur im Aeußern enifremdet hätten, ſih jedoh im geheimen zum Katholizismus bekennen. Dieſe Erſcheinung erklärt ſich | Hahn aus dem albaneſiſchen Charakter; der Albaneſe, ſo | ſchreibt er, erträgt den Dru> ſo ſchwer und liebt die Frei[heit ſo ſehr, daß er dieſelbe ſogar mit dem Glauben [ſeiner Väter bezahlt. Dies gelte namentli<h von der Kriegerraſſe, wel<he überall zum Jslam übergetreten ſei, wo es ihr die Verhältniſſe nicht geſtatteten, ih ſtreng gegen ihn abzuſchließen und ſich unter der Standarte des Kreuzes (das die Fahnenſtangen der Merditen und Malzoren krönt) ſelbſtändige Geltung zu verſchaffen. Aber aul: heute no<h leben die türkiſhen Albaneſen nah dem bei ihnen ſehr verbreiteten Sprichworte „Da wo das Schivert iſt, da iſt au< der Glaube“, welches bei Geſprächen über ven Glauben ganz im Sinne des Saßes „Ccujus est regio, ejus est religio“ fechr off zu hören ift: Pouqgqueville erzählt in ſeinen „Griechiſchen “ Reiſen“ das llaſſiſhe Beiſpiel eines ſolchen Abfalles. Der Diſtrikt von Karamuratades im Tale des mittleren Miuſſe, zählt 36 von (Albaneſen bewohnte Dörfer, welche bis zum Jahre 1760 “zum Sprengel des Biſchofs von Pogoniani, eines Suffragans des Erzbiſchofs von Berat,

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