Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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gehörten. Um dieſe Zeit wurde der Dru>, welchen die /-mohammedaniſchen Nachbarn auf dieſe <riſtlihe Landſhaft ausübten, ſo ſtark und unerträglich, daß ſämtliche Dörfer im Anfange des [Jahres 1760 einmütig beſ<loſſen, die vierzigtägigen Faſten mit . der äußerſten Strenge zu halten und: dann, wenn bis zu Oſtern keine Hilfe von Oven käme, den alten Glauben zu verlaſſen und zum Feinde überzugehen. Als nun der Oſterſamstag herankam und der Zuſtand der Landſchaft ſic nicht verbeſſert hatte, vertrieben Jie ihre Prieſter und einige wenige Familien, welhe am angeſtammten Glauben feſtz hielten, holten von, Premeti einen Kadi und den Imam herbei, vor denen ſie ihren Uebertritt zum Jslam erflärten. Kaum aber war dies geſchehen, ſo machten Jie durch einen Einfall in das Gebiet von Premeti der langverhaltenen - Rache Luft. Mord, Brand und Raub begleiteten ihre “Büge; die gefangenen Weiber und Kinder wurden als Sklaven verkauft: (Tie waren Moslims| geworden, und frei ! — Jn Skutari erzählt man ſich, daß im a<tzehnten Jahrhundert ein ganzes Dorf abgefallen ſei, um ſeinen Pfarrer zu ärgern, der nah wiederholten fruchtloſen Ermahnungen, früher in die Kirche zu kommen, an einem Sonntage die Meſſe las, ohne die Verſammlung der Gemeinde abzuwarten. Als ſich der Pfarrer

dann der Forderung, noh einmal zu zelebrieren, niht |

fügte, wurde das ganze Dorf zum Troß „türkiſch“. Wann eigentli<h Albanien zum Chriſtentum bekehrt wurde, wann der Albanien bevölkernde illyriſhe Volk3-

ſtamm ſi<h zur Religion des Kreuzes bekannte, darüber ! exiſtieren keine Geſchiht&quellen. Auch ni>t über den ? Zeitpunkt, zu dem Albanien zum Schisma überging. !

Das erſte Aktenſtü>, welches über die religiöſen Wandlungen der Albaneſen berichtet, iſt in den Briefen J n= nocenz IV. enthalten, welher Papſt im Jahre 1250 an den Erzbiſchof von Antivari ſchreibt, daß der bis

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