Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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dahin [Yama Lide Diſchef der Provinz Albania ihm das Verlangen kündgegeben habe, in den Schoß der Kirche zurücfzukehren. Papſt Jnnocenz TV. beauftragte in dieſem “ Briefe den Biſchof von Antivari, die Aufnahme dieſes Biſchofs und dex ihm folgenden Gläubigen in den, Verband der fatholiſhen Kirche vorzunehmen. In einem zweiten, in demſelben Jahre an den Provinzial der Predigermönhe in Ungarn gerichteten Schreiben erzählt der Papſt, daß Jih die früher _ſchismatiſchen Provinzen von Philat (Pulati), Arbania und Unavia, welche ſehr ausgedehnt und volkrei<h wären und mehrere Bistümer umſfaßten, der katholiſchen Kirche zugewandt hätten und beauftragt ihn, mehrere Miſfionäre zur Belehrung des Volkes dorthin zu ſenden.

Aus dieſen Briefen geht hervor, daß Antivari ſtets treu an der Verbindung mit Rom feſtgehalien hatte. Das Gleiche iſt der Fall von Durazzo und dem eigentlichen Küſtenſtrih. Und da au>, heute noh die in jenen Briefen genannten Gebiete zur katholiſchen Kirhe gehören (die wenigen Ausnahmen, welche zum Jslam ſpäter übergetreten ſind, abgerechnet), ſo darf man annehmen, daß das damals geſhlungene Band auch all den Verfolgungen widerſtanden habe, welche unter den ſerbiſchen Königen, beſonders Stephan Duſchan, über die fatholiſ<he Kirche in @hrem Machtbereiche verhängt wurden. Als die unter Stephans Erben ausgebrochenen Thronſtreitigkeilen das ganze Reich dieſes Serbenzaren ins Wanken brachten, da machte ſich au<h der Statthalter des Gebietes von Skutari von der ſerbiſchen YOberherr= lichkeit ſrei, uno ex, Herx Balſc<h von SÉkutari, trat mii ſeinen tapferen Söhnen Straſſimir, Georg und Balza im Jahre 1368 zur katholiſchen Kirche über und ſchwor dem Payſte den Eid des Gehorſams und der Treue.