Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Verbündeten, die erforderli< war, jene zu hüten, deneu von uns die Vernichtung drohte. Wir wollen niht blindlings kämpfen, wir ſind Männer, die vernünftig handeln. Wir werden warten.“

So ſprach Fürſt Nikita zu den Abgeſandten ſeiner Krieger.

Und jene zogen wieder zur Grenze und verkündeten ‘dort den Ruhm ihres Herrſchers, deſſen Armee nur Einhalt - geboten werden konnte von den Truppen zweier Kaiſer und ſehs8unddreißig Königen.

Bedarf es aber eines köſtlicheren Beweiſes, als dieſer Rede des Fürſten an ſeine Krieger (die hiſtoriſ < getreu mir erzählt wurde von einem Dhrenzeugen) dafür, wel< ein fluger Diplomat und Staats= mann in Cetinje regiert? Klug und bere<hnend trug er der Strömung Rechnung, als der erſte ‘Haß im Volke aufloderte, der von fremden Elementen geſchürte und fünſtli<h genährte Haß. Sorglich der Eitelkeit ſeiner Leute \<meichelnd aber Hielt er Jie dann von unüberlegten Taten zurück.

Aber, ſo wird man fragen: die Zeitungen in Montenegro, wie verhielten Jie Tih? Antwort: Sie \<rieben, was der Fürſt wollte, Wehe dem Blatt, das es wagen würde, des Fürſten Pläne zu durhkreuzen ! Dann wlürde troy Konſtitution und Skupſchtina ſehr, aber ſehr abſolutiſtiſh regiert und ſehr ſummariſh verfahren. Im übrigen iſt die Zahl derer, die Zeitungen leſen können, in Montenegro ſehr klein; von den Erwachſenen können wenige leſen, denn vor niht zu vielen Jahren gab| es noh kein geregeltes Schulweſen in Montenegro. Heute freili<h gibt es {hon ‘drei Mittelſchulen (mit 23 Lehrkräften und 575 Schülern) und 120 Volks\chulen, lehtere mit 183 Lehrkräften und 9200 Schülern. Das i viel für dieſes kleine Land, deſſen Schulbudget mit 116.796 Kronen bilanciert und ſo xe<t ſprechend von der Sorge zeugt, die neuerdings von