Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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aber begab i< mi eilends zu dem außerhalb des Zollrayons auf uns wartenden Gefährte, um dortſelbſt dieſen Corpus delicti unter jenem GepuLe zu verſtauen, das mir ſ<leunigſt ein kleiner Junge na<hſ{<leppte. All das war umſo leichter mögli, als im Eifer des Streites kein Menſch auf die Bagage achtete, um die ſi< der ganze Zank drehte. Nun hätten wir ja in die Stadt fahren fönnen, wenn das Zollamt Freund Wenng freigab, der no<h\ immer, von Don Erneſto waer unterſtützt, eifrig die Unterſchiede zwiſchen ein- und zweiläufigen Gewehren erörterte. Aud dieſe Befreiung war äußerſt raſ bewerkſtelligt, nachdem fünf bis zehn — ih weiß niht mehr genau, wie teuer der Freund mir wurde — blanke Kronenſtücke öſterreihiſher Währung den Weg aus den Taſchen meines Lodenro>es in die weitgeöffnete Hand des Hüters der Geſeßlichkeit am „Hafen von Skutari“ gefunden hatten. Don Miedia und ih hatten uns bereits bequem in unſerem Wagen plaziert, als Wenng ſih plövlich allein ſah, denn faum war das öſterreichiſch gepunzte Metall in des Zollchefs Taſche verſtaut, als derſelbe mit gewaltigem Toben die gaffende und mitſtreitende Menge von dannen ſcheuhte. Und da jezt mein Reiſegefährte uns bereits im Wagen behäbig auf ihn warten ſah, wollte der Undankbare zuerſt ih lebhaft darüber beſhweren, daß wir ihn ſ<hußlos den JFnquiſitoren der Dojana auz3geliefert hätten, wir, die wir ihn loskauften, nachdem wir zuerſt die Streitobjekte in Sicherheit gebracht haiten. „Ja, ja, das Bakſchiſh iſt kein leerer Wahn,“ meinte Freund Ludwig, nachdem ſi<h endli<h unſer Gefährt, das fünf Stunden auf unſer Schiff gewartet hatte und niht vergaß, dieſe Wartezeit in Rechnung zu ſtellen, gen Skutari bewegte. — — —

Es war finſtere Nacht, als wir in Stutari ankamen. Zuerſt verſuchten wir, im Hotel „Miſchtſchitſh“ unterzufommen, das uns ſehr empfohlen war und als Rendezvous-