Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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ort der in Skutari domizilierenden Konſulatsbeamten gilt. Doch dieſes Grand Hotel war beſett, und“ wir fuhren zu dem vom Griechen Chriſtodulo Pſarafagis betriebenen „Hotel Tosli“, eine Aenderung im Programme, die wir niht zu bereuen hatten, denn wir wohnten dort umſo beſſer, als Herr Pſarafagis ſein „Staat3zimmer“ mit zwei Betten verſehen und uns dieſes als Logement anweiſen ließ. Jm kleinen Extrazimmer des Gaſthauſes machten wir dann ſpäter noh die Bekanntſchaft eines Beamten der Auſtro-orientaliſchen Handelsgeſellſchafi, Herrn Raoul Ganſow, welcher als Leiter des Skutariner Hauſes dieſer Kompanie Skutari und die Albaneſen ſehr gut tennen zu lernen Gelegenheit gehabt hatte und uns die nächſten Tage mit außerordentlicher Lieben8würdigkeit an die Hand ging. Auch ein ſehr waſchehter Berliner, der mit uns abends vom Schif} gekommen war, wohnte im „Hotel Tosli“ und entwitelte bei einer Flaſche Wein ſtaunenerregende Pläne über ſeine Abſichten in bezug auf die Erforſhung von Albanien. ES war für uns wohl bedauerlih, daß der Kühne bereits um 6 Uhr am nächſten Morgen ſich bei uns verabſchieden kam, „weil er inzwiſchen in Erfahrung gebracht hatte“, daß das nächſte Schiff um 8 Uhr ihn wieder in die Zentren der Ziviliſation zurü>bringen werde. Herr Ganſow hatte au<h gar zu ſchre>= erregende Schilderungen von den. , albaneſiſchen Bergbewohnern zum beſten gegeben. — — —

Nach kurzem Rundgange durh die Straßen Skutaris ſaßen wir am Vormittag beim Kawedſchi an der großen Verkehr3zentrale. Und da entwi>elte ſi<h vor uns ein _Farbenprächtiges, e<t orientaliſhes Bild. Hoch zu Roß zogen martialiſche Arnauten an uns vorbei in die Stadt, es unter ihrer Würde haltend, die Fremdlinge zu muſtern. _In phantaſtiſchen Trachten, nah türkiſher Art in dem Fehr, ſehr hoch geſtö>kelten Schuhzeug wie Enten waelnd, promenierten tiefverſhleierte Frauen an uns vorbei in

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