Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Wir gehen hinüber zum Dome, der von großem, weitem Plaße mähng au zum Himmel ragl. Gewaltige Mauern umſhhließen dieſen ganzen Pla — man weiß jæ ni>t, ob und wann moslemitiſher Fanatismus droht und zur Abwehr ruft. Schien es doch erſt im vergangenen Winter, als ſei es niht mehr möglich, die Katholiken Sfutaris vor der Vernichtung zu bewahren. Warum? Ein Schwein war in eine Moſchee geraten und die von den politiſchen Ereigniſſen der Annexions8campagne ſhon überhitzten Gemüter der Mohammedaner glaubten den lügneriſchen Augs-= ſtreuungen gewiſſenloſer Heber, es ſei ihnen von fkatholiſcher (und das iſt hier ziemlich gleihbedeutend mit öſterreichiſher) Seite dieſe Shmach angetan worden. Die Erregung ſtieg von Stunde zu Stunde; Schlimmes war zu befürchten. Wer aber beſhwor den Sturm? Unſer wacerer Nonstaler, Don Erneſto Cozzi. Er war in SÉkutari geweſen, als die Unruhe begann und eiligſt war er hinauf geritten in die Berge. „Unſere Brüder in Séêutari ſind bedroht,“ hatte er ſeinen Malzoren gepredigt und wie der Sturmwind hatte Jih ſein Ruf fortgepflanzt von Clan zu Clan. „Wer von euh will Jie retten,“ hatte er gerufen, „wer von euh für das Kreuz ſterben?“ Und wie eine mächtige Lawine hatte es ſich um ihu gefammelt: no< vor Ausbruch von ernſten Unruhen ſtand er mit mehreren tauſend katholiſcher Skipetaren vox den Toren von Skutari — jeden türkiſhen Fanatismus durch dieſe ſehr handgreiflihe Demonſtration im erſten Auf= glimmen erſti>end.

Das iſſt Albanien, daß iſ Malzorenart ! — — —

Wir ſtiegen hinauf auf den faſt hundert Meter hohen GlocÆenturm der Kathedrale, auf deſſen Höhe eine weite Galerie herrlihen Umbli> und Rundbli> ermöglicht. Wie ein Zauber erſchien es uns, was wir ſahen. Da drüben nordwärts dehnte ſih wie ein breites Silberbe>en der See hinüber zu den ſ{<warzen Bergen, gen Weſten aber